Im letzten Jahr hat der viele Regen im Herbst manchen Grünkohlerzeugern in NRW Probleme bereitet, auch dem Iserlohner Gemüsebaubetrieb Drepper. Doch in diesem Jahr stimmt alles. Jetzt sind die Pflanzen schön üppig gewachsen, haben ein gutes Gewicht. "Da können wir sehr zufrieden sein. In diesem Jahr werden wir wohl insgesamt um die 20 Tonnen ernten", sagt Christian Drepper gegenüber WDR. Den größten Teil liefert er an Supermarktketten, die den Grünkohl in den Läden in Westfalen verkaufen. Ein weiterer Teil geht direkt in den Hofladen neben dem Feld.
Ähnlich sieht es auch auf den Feldern anderer Landwirte aus. Die Landwirtschaftskammer NRW erwartet in diesem Jahr eine außergewöhnlich gute Ernte, was die Menge und die Qualität angeht. Das Wintergemüse erlebt gerade einen echten Boom. Auf deutlich größerer Anbaufläche wurden 2023 in NRW knapp 10.000 Tonnen Grünkohl geerntet. Das sind 45 Prozent mehr als im Jahr davor, sagen die Statistiker von IT NRW.
Schleswig-Holstein: Durchschnittliche Qualitäten und Erträge
Auch in Schleswig-Holstein hat die Grünkohlernte begonnen. Im Jahr 2023 wies das Statistikamt Nord 76 Betriebe mit einer Fläche von 49,3 Hektar und mit einem Ertrag von 76,9 dt/ha aus. Zahlen für dieses Jahr werden erst 2025 vorliegen. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer waren die Anwachsbedingungen durch starke Niederschläge im Mai für den Grünkohl erschwert. Ansonsten wird von guten Wachstumsbedingungen berichtet. Es werden durchschnittliche Qualitäten und Erträge erwartet. In Schleswig-Holstein wird Grünkohl überwiegend direkt vermarktet.
Mit sinkenden Temperaturen wächst die Lust auf das typische Wintergemüse. Hochsaison hat der Grünkohl im November/Dezember. Die Ernte der Frischware dauert bis in den Dezember hinein. In der Winterzeit wird er zunehmend angeboten. Die Preise für Frischware Grünkohl liegen bei 3 bis 4 EUR/kg in der Direktvermarktung, das ist ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr. Im LEH kostet der 500-g-Beutel Grünkohl 2,45 EUR.