Der Großmarkt zieht im neuen Jahr vom Düsseldorfer Norden hinter die Stadtgrenze an die Siemenstraße nach Hilden. Dort soll es bessere logistische Möglichkeiten geben. Doch Urgestein Wilhelm Andree, der am Wochenende seinen 89. Geburtstag feierte, zieht nicht mit. "Wir werden das nicht mitmachen", sagt Andree gegenüber der NRZ. In Hilden müsse man Zehnjahresverträge unterschreiben, "bei 22.000 Euro Monatsmiete, dazu eine einmalige Kaution von 67.000 Euro. Das wird da nichts." Er sucht gemeinsam mit seinem Sohn Willi Andree junior einen neuen Ort zum Handel treiben: "Es kann auch eine freistehende kleine Halle sein, die alles hat, unter anderem einen großen Kühlraum." Gefunden haben die beiden indes noch nichts.
Wilhelm Andree beim letzten Großmarktbesuch von FreshPlaza.de im Winter 2023.
Das Leben besteht für Andree seit seiner Kindheit aus Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten. Doch die Tage auf dem Großmarkt sind gezählt. "Das hier platt zu machen, ist eine Sünde, eine Katastrophe!", so Andree. Nicht nur der Düsseldorfer Unternehmer steht nun vor einer ungewissen Zukunft. Auch seine langjährigen treuen Mitarbeiter Keman und Murat - zwei harte Typen mit Schwielen an den Händen, aber gütig blickenden Augen - sind verunsichert. "Es ist nicht gut, was hier passiert, hier gehen auch viele Arbeitsplätze verloren", sagt Murat und zieht an seiner Zigarette. Sein Chef hat mal in einem Interview gesagt, dass er den Großmarkt nur über die eigene Leiche verlassen würde. Heute sagt Andree: "Ich will weiterleben, wenigstens noch ein bisschen."
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