Die letzten einheimischen Erdbeeren werden nun durch Treibhausware aus dem benachbarten Ausland sowie Flugware aus Ägypten abgelöst. "In der KW 46 konnten wir letzte deutsche Erdbeeren anbieten, etwa ähnlich wie in anderen Jahren. Wir stellen dabei fest, dass Erdbeeren dieses Jahr verhältnismäßig früh teuer geworden sind, obwohl es keine großen Versorgungslücken gab", resümiert Hinrich Eckhoff, Standleiter beim Fruchtgroßhandel Dehmel am Großmarkt Hamburg.
Momentan offeriert der Fruchtgroßhändler seinen Abnehmern Gewáchshausware aus den Niederlanden und Belgien sowie Flugware aus Ägypten. "Vor wenigen Tagen trafen die ersten Verladungen aus Ägypten bei uns ein, was verhältnismäßg früh ist. Denn normalerweise startet man erst in der ersten Dezemberwoche so richtig durch. Es sind allerdings noch keine üppigen Mengen." Im Verkauf liegt die Flugware aktuell bei ca. 3,00-3,20 EUR je 250g, wobei die Gewächshauserdbeeren rund 0,50-0,75 EUR/kg teurer seien.
Die ägyptische Flugware eigne sich insbesondere für die Schokolierer auf den örtlichen Weihnachtsmärkten und weniger für den Handel, betont Eckhoff des Weiteren. "Für die Schokolierer ist es eben wichtig, dass die Erdbeeren etwas trockener und großbeerig sind. Diese speziellen Anforderungen können mit Ware ägyptischen Ursprungs am besten erfüllt werden." In der KW 49-50, pünktlich zu Weihnachten, erwartet man erste Schiffsware aus Ägypten.
Einblick ins Erdbeersortiment der Fa. Dehmel. Im Uhrzeigersinn: Ägyptische Flugerdbeeren, niederländische Gewächshausware sowie belgische Gewächshauserdbeeren von Coöperatie Hoogstraten.
Auftakt der Litschi-Saison
Währenddessen seien auch bereits erste Litschis aus Südafrika im Wareneingang der Firma Dehmel vorzufinden, fährt Eckhof fort. Es handelt sich dabei ebenfalls um mittelgroße Flugware. "Noch ist die Nachfrage äußerst bescheiden und die Ware wird mit Kollipreisen um 30 EUR/2kg recht hochpreisig vermarktet. Man muss auch dazu sagen, dass der Ware noch ein wenig Farbe fehlt, wobei sie zu Beginn der Saison eigentlich immer ein wenig blass ist."
Erste Litschis südafrikanischen Ursprungs trafen in der KW 47 ein.
Unsicherheit prägt Kaufverhalten
Generell sei von einem richtigen Weihnachtsgeschäft noch keine Rede. "Es ist für die Jahreszeit eigentlich noch zu ruhig und wir hoffen, dass der Absatz zum ersten Advent ein wenig angekurbelt wird. Aufgrund der Verunsicherung in der Gesellschaft halten viele Verbraucher das Geld lieber fest, was sich wiederum sortimentsübergreifend auf die Märkte niederschlägt", beobachtet Eckhoff. Erschwerend hinzu kam die Wetterkatastrophe namens Dana in großen Teilen Spaniens, einem wichtigen Beschaffungsland der Fruchtbranche. "Die Qualitäten und vor allem die Haltbarkeit mag bei den Kakis und Zitrusfrüchten hier und da etwas mangelhaft sein. Speziell bei den Kakis dürften die Ausfälle in diesem Jahr auch etwas größer sein. Dennoch sind die aktuellen Zufuhren aus Spanien meines Erachtens noch im normalen Bereich", heißt es abschließend.
Standleiter Hinrich Eckhoff beim Großmarktbesuch von FreshPlaza.de im Jahr 2022.
Bilder: Erwin Dehmel Fruchtgroßhandel
Weitere Informationen:
Hinrich Eckhoff
Erwin Dehmel Fruchtgroßhandel
Großmarkt Hamburg
Tel: +49 175 288 3618
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www.dehmel-frucht.de