Wenn man Nico van Vliet sagt, denkt man an neue Gemüsesorten. Mit jahrzehntelanger Erfahrung bei Züchtern wie Syngenta und Bayer kann man ihn getrost als erfahrene Kraft bezeichnen. Bald wird er die Tür bei Bayer hinter sich schließen, um sich neuen Aufgaben in der Branche zu widmen - ein guter Zeitpunkt, um einen Blick auf seine bisherige Karriere zu werfen.
Vom Milchvieh zum Gemüsesaatgut
Nico war nicht sofort dazu bestimmt, in der Gemüsesaatgutzucht zu arbeiten. Als Sohn eines Milchviehhalters wollte er den Betrieb übernehmen, doch Rückenprobleme machten ihm einen Strich durch die Rechnung. "Das zwang mich zu einem Wechsel in einen körperlich weniger anstrengenden Beruf, der mich zu einer internationalen Handelskarriere in einer fantastischen Branche führte, auf die ich mit Freude zurückblicke."
Nach mehr als 16 Jahren beim multinationalen Unternehmen Syngenta verbrachte Nico zwei Monate bei einem Familienunternehmen, dem bekannten Unternehmen De Ruiter Seeds, um dann, aufgrund der Übernahme durch Monsanto, wieder mehr als 17 Jahre bei einem multinationalen Unternehmen zu arbeiten. "Dabei war es nie langweilig. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass mein Charakter sehr gut zu einem multinationalen Unternehmen passt, weil man dort viele Möglichkeiten hat, sich kreativ zu entfalten, was die Gefahr eines 'Tunnelblicks' minimiert."
Nico mit Mark Rutte
Rutte und De Leeuw
Während seiner Karriere hat Nico viel erlebt. "Meine Karriere hat es mir ermöglicht, viele Länder zu besuchen und viele Menschen zu treffen, mit Premierminister Rutte in Südafrika als Krönung des Ganzen. Lustig war auch, dass ich während meiner Zeit bei Syngenta Paul de Leeuw in einer Live-Fernsehsendung über die Geschmacksveränderung von Rosenkohl dank Züchtungs- und Anbaumethoden aufklären durfte."
Paprika in fünf Farben
Einer der beruflichen Höhepunkte für Nico war es, bei seinem früheren Arbeitgeber um die Jahrhundertwende eine schwache Paprika-Position in eine gut geölte Paprika-Maschine zu verwandeln. "Das Produktmanagement- und das Verkaufsteam fuhren während der Verkaufssaison sogar mit großen 'Power Pepper'-Paprikaaufklebern auf den Autos, um Aufmerksamkeit zu erzeugen", erzählt er.
"Im darauffolgenden Jahr waren wir sowohl in Rot (Fascinato), Grün (Sopra), Gelb (Fiero), Orange (Rubato) und Weiß (Blondy) mit einem beträchtlichen Marktanteil auf dem Markt vertreten. Eine weitere Folge war jedoch, dass die gelbe De Ruiter-Sorte Derby zusätzlich unter Druck geriet, aber man kann sagen, dass sich diese Sorte im folgenden Jahr wieder erholte."
Merlice im Rampenlicht
Auch bei den Tomaten hat Nico zu einer deutlichen Verbesserung beigetragen. "Die Sorte Merlice wurde anfangs als orangefarbene, wenig geschmackvolle Massentomate wahrgenommen. Wir haben es geschafft, daraus die weltweit nachhaltigste, erschwingliche Strauchtomate für alle Einkommensgruppen zu machen, die für warme Mahlzeiten und Salate verwendet werden kann. Dank der großartigen Teamarbeit aller Kollegen führte es dazu, dass diese Sorte über einen längeren Zeitraum einer der Geldbringer von De Ruiter/Monsanto/Bayer war."
Nico verweist auch auf das "fantastische Ambiente" im De Ruiter Experience Center. "Damit war Bayer in der Lage, den Ansatz der gesamten Kette vom Erzeuger bis zum Einzelhändler/Verbraucher auf die nächste Stufe zu bringen."
Das betraf übrigens nicht nur Tomaten, sondern mehrere Kulturen aus dem Bayer-Portfolio, wobei das unbestrittene Highlight jedes Jahr die Wintermelonenwoche ist. In dieser Woche im Dezember konnten die Kettenpartner die Ganzjahresaspekte von Melonen erleben, wobei das Bayer-Melonensortiment aus Südamerika und seine Kundenzufriedenheit im Winter in Westeuropa im Mittelpunkt standen.
Von zentraler Bedeutung war auch der Anstieg des Gemüsekonsums im Allgemeinen, der auch durch die jährliche Teilnahme an der großen europäischen Verbrauchermesse 'Die Grüne Woche' in Berlin geprägt war.
In seiner letzten Position als Global Value Chain Lead lag der Fokus nicht mehr nur auf dem Einzelhandel, sondern zunehmend auf dem Foodservice, da in den Vereinigten Staaten erwartet wird, dass bis 2027 bereits 53 Prozent des Konsums über die verschiedenen Foodservice-Segmente erfolgen wird.
Kurz gesagt, Nico hat sich während seiner gesamten Laufbahn darauf konzentriert, Kundenbedürfnisse zu erkennen und sie dann auf unterschiedliche Weise zu erfüllen, je nachdem, in welcher Position er sich gerade befand. Nach dem Vertrieb, dem Marketing und im Wertkettenmanagement (B2B, B2C und B2B2C) geht Nico nun einen nächsten Schritt.
"Für die Zukunft werde ich mich auf andere Dinge konzentrieren: Gesundheit, Glück, Glaube, Familie, Genuss, Garden Leave, Ehrgeiz. Letzteres ist auf jeden Fall dabei, und so bin ich gespannt, was auf mich zukommt, sowohl privat als auch beruflich. Das hoffe ich in den kommenden Monaten, während meines Garden Leaves, zu entdecken."
Dankbar für Zusammenarbeit
Nico betont, dass er alle seine Erfolge der guten Zusammenarbeit mit Kollegen und Kunden zu verdanken hat. "In diesem Sektor ist man nie allein. Es ist die gemeinsame Arbeit, die zu Wachstum führt, im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Dafür bin ich allen unendlich dankbar."
Mit seiner Erfahrung, seinem Tatendrang und seiner Neugierde wird Nico zweifellos eine Inspiration in der Welt der Gemüsezucht bleiben. Wir wünschen ihm viel Erfolg in diesem neuen Kapitel.
Weitere Informationen:
Nico van Vliet
Tel: +31 (0)6 2303 4317
[email protected]