Die diesjährige Feldsalatkampagne nähert sich nun ihrem Höhepunkt. "Normalerweise steigt die Nachfrage ab der KW 50 kräftig an. Trotz der sich ändernden Essgewohnheiten wollen viele zu Weihnachten nach wie vor Feldsalat auf dem Tisch haben. Insbesondere in der Gastronomie erfreut sich der Feldsalat aus regionalem Freilandanbau weiterhin einer hohen Wertschätzung", schildert Markus Kirn, der das Blattgemüse in Ingelheim auf circa fünf Hektar anbaut und sich hauptsächlich der Direktbelieferung von Gastronomen, LEH-Märkten sowie Hofläden im Umkreis widmet.
Knackfrischer Feldsalat im bewährten 150g-Beutel.
Ende September konnten die ersten Mengen der diesjährigen Saison geerntet werden, so Kirn. "Wir erfreuen uns bisher guten Qualitäten mit schönen, großen Röschen und sehr wenig Ausschuss, was vor allem dem bislang frostfreien und milden Winter zu verdanken ist. Bei Frost und Minustemperaturen müssen wir einen beträchtlichen Mehraufwand betreiben, sprich Ware vorschneiden und den Feldsalat mit Vliesabdeckung schützen. Insofern kommt uns der Klimawandel im Feldsalatanbau besonders zugute."
Im Normalfall könne der Feldsalat bis in den März hinein geerntet werden, woraufhin man ab April bereits erste Erdbeeren pflückt. Somit ergänzen sich beide Kulturen gegenseitig recht gut, schildert Kirn, der ebenfalls Äpfel, Zwetschgen sowie Süßkirschen erzeugt. "Im vergangenen Jahr sahen wir uns aber gezwungen, die Saison bereits Ende Februar zu beenden, was vor allem dem dunklen Winter und entsprechenden Lichtmangel geschuldet war. Die letzten Bestände waren daher schlichtweg zu klein. Man hätte sie zwar noch vermarkten können, wir hätten dann jedoch wesentlich mehr Ware benötigt, um auf die 150 Gramm je Packung zu kommen, was im Verhältnis zum ohnehin schon hohen Aufwand kaum lukrativ gewesen wäre."
Markus Kirn und Margarete Jost stehen gemeinsam am Ruder des Obstbautriebs Wiesenobst GbR. Darüber hinaus ist Kirn ehrenamtlich im Vorstand der VSSE tätig.
Daseinsberechtigung für regionalen Feldsalat
Nach den Weihnachtsfeiertagen geht der Bedarf an Feldsalat traditionell spürbar zurück. Ab Februar stoßen dann bereits erste Kopfsalate und dergleichen aus niederländischem und belgischem Anbau auf den Markt. Aktuell steht der Freilandfeldsalat vor allem in direktem Wettbewerb mit italienischer, französischer sowie einheimischer Ware aus geschütztem Anbau. Kirn: "Der LEH fährt hier überwiegend zweigleißig und bietet ebenfalls eine günstigere Alternative zu unserer regionalen Premiumware an. Unsere Ware ist zwar vergleichsweise recht hochpreisig, dafür aber nahezu tafelfertig, während der Kunde am maschinell geernteten Preiseinstiegsprodukt in der Küche noch viel Arbeit hat. Insofern handelt es sich um zwei komplett unterschiedliche Artikel, die beide ihre Daseinsberechtigung haben." Bei einem Premiumartikel wie dem regionalen Feldsalat sei der Preis offenbar nicht das wichtigste Einkaufskriterium, führt der Erzeuger weiter aus. "Im Gegenteil: Wir haben unsere Preise durch die erneut gestiegenen Produktionskosten nochmal um rund 0,50 Euro/150g Packung erhöhen müssen und konnten unsere Umsätze trotzdem steigern. Dies deutet darauf hin, dass sich der Verbraucher an die höheren Preise gewöhnt und diese entsprechend akzeptiert."
Durchwachsene Erdbeersaison
Pünktlich zu Beginn der Feldsalaternte im September wurde die diesjährige Erdbeersaison beendet. Die Erträge seien in diesem Jahr eher durchwachsen gewesen, so Kirn, der das Beerenobst auf circa zehn Hektar, davon etwa die Hälfte im Wandertunnel, anbaut. "Die Vermarktungslage war durchweg gut und es hat dieses Jahr keinen nennenswerten Preiseinbruch gegeben. Was uns aber vor allem zu schaffen machte, sind die fehlenden Tonnagen bei nahezu allen Sorten, die wir im Portfolio haben. Nur die beiden Sorten Verdi und Sonsation haben hinsichtlich der Ernteergebnisse recht gut abgeschnitten", heißt es abschließend.
Weitere Informationen:
Markus Kirn und Margarete Jost
WIESENOBST GbR
An den Wiesen 6
55218 Ingelheim
Tel: 06132-8084
[email protected]
www.philaroma.de