"Zu wissen, wie man wächst, ist wichtiger, als sich allein auf Technologie zu verlassen", sagt Valentinas Civinskas, Gründer und CEO von Leafood. In Vilnius, Litauen, macht Valentinas mit seinem Team eine vertikale Farm zu einer skalierbaren, grenzüberschreitenden Erfolgsgeschichte. Leafood's beliefert sowohl lokale Märkte als auch Märkte außerhalb Litauens mit frischen Kräutern, Microgreens und Blattgemüse.
Von Litauen nach Deutschland: Eine neue Perspektive auf grenzüberschreitende Aktivitäten
Leafood wurde Anfang 2023 gegründet. Der Weg dorthin war alles andere als einfach. Valentinas erinnert sich: "Es war eine Erfahrung, die von ständigem Lernen und Anpassen geprägt war. Wir haben in Geschäften viele Proben genommen. Wir standen neben unseren Produkten im Verkaufsraum und sprachen direkt mit den Kunden über ihre Meinung. Dieses Feedback war von entscheidender Bedeutung. Es veranlasste uns, unsere Verpackung und unser Portfolio kontinuierlich anzupassen, was zu Version 7 führte, die wir als die endgültige Version betrachteten." Diese ersten Erfahrungen und Gespräche mit Kunden im Geschäft führten zu einem entscheidenden Durchbruch in den baltischen Ländern.
Leafood-Farm in Vilnius, Litauen
Auf der Fruit Logistica, einer der weltweit führenden Fachmessen für Frischwaren, erkannte Valentinas eine neue Chance. Er traf einen deutschen Kräuter- und Microgreens-Produzenten aus Bornheim, "Dreesen Frische Kräuter", der Versorgungslücken schließen wollte, insbesondere wenn die Nachfrage durch den eigenen Gewächshaus- und Freilandanbau nicht gedeckt werden konnte. Leafood erkannte die Chance, die Produktionskosten zu senken und gleichzeitig die Marktreichweite zu erhöhen, und ging eine Partnerschaft mit Dreesen Frische Kräuter ein, um den deutschen Markt das ganze Jahr über mit frischen, den Standards der Europäischen Union entsprechenden Kräutern und Microgreens zu versorgen.
Ende dieses Sommers hatte Leafood bereits damit begonnen, frische Produkte, die den europäischen Standards entsprechen, nach Deutschland zu liefern. "Was diese Partnerschaft einzigartig macht, ist die Schnelligkeit und Frische, mit der unsere Produkte geliefert werden. Im Vergleich zu den typischen vier bis fünf Tagen, die Importe aus dem globalen Süden normalerweise auf sich warten lassen, kommen die Produkte von Leafood innerhalb von zwei Tagen an und sind mindestens zehn Tage lang haltbar. Das können traditionelle Importe nicht bieten. Darüber hinaus sind unsere Blattgemüse pestizidfrei, was zum Wohlbefinden der Verbraucher beiträgt", sagt Valentinas.
Nachhaltigkeit trifft auf Innovation
"Leafoods Geschäftsbetrieb ist stark auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Diese Philosophie geht über den reinen Energieverbrauch hinaus. Das Unternehmen nutzt 100 Prozent erneuerbare Energien für den Betrieb seiner Farm und spielt sogar klassische Musik für seine Pflanzen ab, basierend auf Studien, die darauf hinweisen, dass harmonische Schallwellen das Pflanzenwachstum fördern."
Ein Fahrplan für Wachstum
Das grenzüberschreitende Modell hat Valentinas und sein Team dazu inspiriert, in größeren Dimensionen zu denken. Für 2025/26 planen sie eine weitere Expansion, mit dem Ziel, das Unternehmensmodell grenzüberschreitend zu replizieren. Mit den gewonnenen Erkenntnissen, wie der Bedeutung maßgeschneiderter Verpackungslinien und dem Verständnis lokaler Märkte, will Valentinas stärker lokal ausgerichtete Partnerschaften aufbauen, um frische, nährstoffreiche Produkte in ganz Europa zu liefern.
Valentinas betont, dass Technologie zwar unerlässlich ist, aber fundierte Kenntnisse der landwirtschaftlichen Praktiken nach wie vor die Grundlage für den Erfolg von Leafood bilden. "Die Zukunft liegt in der Diversifizierung des Angebots, während die landwirtschaftlichen Grundlagen fest im Griff behalten werden. Technologie ist wichtig, aber der eigentliche Erfolg beruht auf dem Wissen, wie man anbaut. Das ist die Grundlage unseres Geschäfts", sagt er.
Die Zukunft der vertikalen Landwirtschaft: Zusammenarbeit ist der Schlüssel
Leafood ist ein gutes Beispiel für das enorme Potenzial der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der vertikalen Landwirtschaft. Durch die Nutzung von Partnerschaften zur Schließung von Lücken in der Lieferkette können Unternehmen Kosten senken, die Effizienz steigern und frischere Produkte liefern. "Zusammenarbeit ist der Schlüssel. Es geht nicht nur darum, unser eigenes Unternehmen aufzubauen, sondern auch darum, mit anderen in Kontakt zu treten, die die gleichen Ideen haben", erklärt Valentinas. "Ich stelle mir ein Netzwerk vertikaler Farmen vor, die in enger Partnerschaft zusammenarbeiten, um die traditionelle Landwirtschaft zu ergänzen und letztlich ein widerstandsfähigeres und nachhaltigeres Nahrungsmittelsystem zu schaffen."
Weitere Informationen:
Leafood
Valentinas Civinskas
[email protected]
www.leafood