In diesem Winter leuchten die Lichter wieder in belgischen und niederländischen Gurkengewächshäusern. Dank stabilerer Energiepreise und der Verwendung energieeffizienter LED-Beleuchtung konnten sich Erzeuger und Käufer schneller einigen. Obwohl der Anbau unter Licht weiterhin kostspielig ist, sorgen Handelspartner und die Nachfrage der Supermärkte für eine rentable Produktion. Produktsicherheit und der Bedarf an lokalen, frischen Produkten spielen hier eine entscheidende Rolle.
Frühe Produktion unter Licht
Die erste unter Licht gezüchtete Gurke kam Anfang November auf den Markt. QCumber und BelOrta waren die ersten, die diese in den Niederlanden und Belgien auf den Markt brachten. Ein BelOrta-Züchter verdoppelte seine Anbaufläche auf 2,2 Hektar, wobei der Verkauf durch einen Einzelhändler garantiert wurde. In den Niederlanden sieht Oxin Growers eine ähnliche Entwicklung: Acht ihrer 27 Gurkenzüchter verwenden in dieser Saison Licht, was einer Fläche von 26 Hektar entspricht. Bei The Greenery, ebenfalls in den Niederlanden, wurde die Anbaufläche durch den Einsatz von LED-Beleuchtung und günstige Stromtarife ebenfalls erweitert.
Obwohl der Anbau unter Beleuchtung eine kostspielige Investition bleibt, sorgen Geschäfte mit Handelspartnern und die Nachfrage nach frischen, lokalen Produkten für eine rentable Ernte. Harm-Jan Eikelenboom von The Greenery weist darauf hin, dass die Preise in diesem Jahr hoch waren, was den Erzeugern das Vertrauen gab, auch im Winter zu produzieren. Ab Januar 2025 wird bei BelOrta auf einer Fläche von mehr als zwölf Hektar mit dem Anbau unter künstlicher Beleuchtung begonnen.
Nachhaltigkeit und Rentabilität im Einklang
Der Anbau von Gurken unter künstlicher Beleuchtung erweist sich als wirtschaftlich rentabel. Der Gewinn pro Stück liegt bei kleineren Gurken zwischen 0,55 und 0,60 Euro, bei größeren Gurken bei etwa 0,75 Euro. Auch der Fokus auf Nachhaltigkeit nimmt zu. Ruud den Boer von Oxin Growers weist darauf hin, dass die Umstellung auf LED-Beleuchtung und datengesteuerte Kultivierung zu einer geringeren Umweltbelastung beiträgt. Ziel ist es, bis Ende 2025 einen klaren Nachhaltigkeits-Fußabdruck pro Produkt vorzuweisen. Die Erzeuger können dies nutzen, um ihre Umweltleistung zu kommunizieren.
Die Auswirkungen des Unwetters in Spanien
Das Unwetter, das kürzlich Spanien – ein wichtiger Exporteur von Gurken – heimsuchte, verursachte erhebliche Schäden, die sich direkt auf den europäischen Markt auswirken. Vor allem im November profitierten niederländische Erzeuger von der geringeren spanischen Produktion. Dies wird jedoch ab Januar nicht mehr der Fall sein, da die spanische Ernte bis dahin voraussichtlich weitgehend wiederhergestellt sein wird. Dennoch unterstreicht die Situation die Bedeutung der lokalen Produktion und der Produktsicherheit.
Zukunftsperspektiven
Der Anbau von niederländischen Salatgurken unter künstlicher Beleuchtung hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Der Trend zur Produktsicherheit und die Bereitschaft der Supermärkte, lokal einzukaufen, verstärken dies. Wie Maarten Verhaegen von BelOrta betont, konkurrieren unter künstlicher Beleuchtung angebaute Pflanzen mit importierten Produkten. "Es kostet oftmals 0,45 Euro, um spanische Gurken hierherzubekommen", sagt er. "Ihr Preis unterscheidet sich also kaum von lokal angebauten Pflanzen unter künstlicher Beleuchtung."
Die Zukunft des Anbaus von Gurken unter künstlichem Licht hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Die Energiepreise müssen stabil bleiben, und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anbau und Vermarktung ist unerlässlich. Derzeit sind Erzeuger und Händler jedoch optimistisch. "Ich bin sicher, dass der Anbau von Gurken unter künstlichem Licht eine Zukunft hat", sagt Maarten. Angesichts des aktuellen Fokus auf Nachhaltigkeit, Effizienz und Produktsicherheit scheint der Anbau von niederländischen Gurken unter künstlichem Licht weiterhin eine entscheidende Rolle in der Winterproduktion zu spielen. Sowohl die Erzeuger als auch die Käufer freuen sich auf eine neue Saison voller frischer, lokaler Gurken.
Weitere Informatonen:
BelOrta
[email protected]
www.belorta.be
The Greenery
[email protected]
www.thegreenery.com
Oxin Growers 
[email protected]
www.oxin-growers.nl