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Lukas Klimesch zur österreichischen Chicorée-Produktion:

"Nach dem Neubau in diesem Jahr planen wir eine erneute Kapazitätserweiterung"

Die zurückliegende Chicorée-Saison sei aufgrund des mangelnden Pflanzmaterials, des späten Ernteauftakts sowie der unbeständigen Wurzelqualität mehr als nur anspruchsvoll gewesen, bilanziert Lukas Klimesch vom gleichnamigen Unternehmen. Das im burgenländischen Lafnitztal beheimatete Unternehmen gilt bereits seit einigen Jahren als führende Chicorée-Treiberei Österreichs. Die Aussichten für die Saison 2025 seien Klimesch zufolge wesentlich besser. "Die Qualität der verfügbaren Wurzeln ist durchweg gut, wir sehen keine Krankheiten in unseren Beständen. Die Größen der Sprossen liegen hingegen etwas unter dem Durchschnitt. Der Übergang von den alten zu neuen Wurzelbeständen war etwas komplizierter als in 'normalen' Jahren, da in der Treiberei außergewöhnlich früh auf neue Wurzeln zugegriffen werden musste, was die Erträge im November und der ersten Dezemberwoche entsprechend geschmälert hat."

Lukas Klimesch in der Dunkelkammer. Noch werden die Wurzeln aus dem Ausland bezogen, man versucht aber auch regionale Erzeuger für den Wurzelanbau zu begeistern.

Die Agrar Klimesch GmbH widmet sich seit wenigen Jahren der Chicorée-Produktion von Chicorée. Anfangs hat man daneben einige weitere in Österreich noch seltene Gemüsearten kultiviert, mittlerweile liegt der Hauptfokus jedoch komplett auf dem Chicorée. Der Betrieb lässt dabei die Wurzeln von Partnern anbauen und fokussiert sich primär auf den Treibprozess. "Die Nachfrage am österreichischen Markt ist stabil, Tendenz leicht steigend", so Klimesch, der ebenfalls auf die notwendige Aufklärungsarbeit verweist. Um dem Konsumenten die Gesundheits- und Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Vielseitigkeit des Gemüses näherzubringen, wurde die markenunabhängige Website www.chicoree.at ins Leben gerufen.

In Frankreich wird Chicorée blanchiert, gekocht, gebraten, gratiniert oder gegrillt und er ist somit Bestandteil der Spitzengastronomie, sowie der Hausmannskost. Die Agrar Klimesch GmbH erzeugt hingegen ausschließlich Chicorée der Klasse I bis Extra. Man treibt die Sprossen etwas kürzer und erzielt dabei gewollt etwas weniger Gewicht und Ertrag. Außerdem sei das Gemüse weniger bitter.

Kostensteigerungen und Frischegarantie
Zusätzlich werden ebenfalls Abnehmer in den Nachbarländern Slowenien und Ungarn beliefert. "Wir sind über die sehr gute Nachfrage in diesen Märkten überrascht. Unseres Wissenstandes nach ist in diesen Ländern bis vor kurzem kaum Chicorée verkauft worden. Die Verkaufspreise liegen dort auf österreichischem Niveau. Zugegebenermaßen können wir auch keine Preisnachlässe aufgrund anderer geografischer Lagen unserer Kunden gewähren, da wir wie nahezu alle Betriebe mit ständig steigenden Produktionskosten trotz Rationalisierungsmaßnahmen kämpfen." Das Pflanzmaterial wurde von 2024 auf 2025 um 25 Prozent teurer, während die Energie- und Verpackungskosten etwa stabil geblieben seien, führt Klimesch weiter aus.

"Unser Betrieb stellt ein Nischenprodukt her", betont der Chicorée-Spezialist. "Das heißt, unsere Qualität sowie die Verkaufspreise liegen etwas über den meisten EU-Nachbarländern. Dies ist wiederum mehreren Faktoren, wie der hochwertigen Verpackung, kleinerer Kalibergrößen und somit höherer Qualität, aber eben auch der höheren Logistikkosten aufgrund weiterer Entfernung von den Wurzelanbaugebieten, geschuldet." Die kürzeren Transportwege zum Abnehmer und kompromisslose Frische seien dabei von Vorteil. "Unsere Ware ist in der Regel mindestens zwei bis drei Tage frischer und somit am POS länger haltbar im Vergleich zur Importware aus den klassischen Anbauländern Westeuropas."

Neben inländischen LEH-Filialen und Großküchen beliefert man seit diesem Jahr ebenfalls einige der besten Restaurants und Spitzenköche Österreichs. Diesen Absatzmarkt möchte man in den kommenden Jahren weiter ausbauen.

Verfünffachung des Pro-Kopf-Konsums
Klimesch beziffert den Aufwärtstrend bei Chicorée anhand konkreter Zahlen: Der Pro-Kopf-Konsum in Österreich lag vor sechs Jahren bei rund 25 Gramm und sei inzwischen auf rund 125 Gramm gestiegen. "Damit liegen wir jedoch immer noch weit hinter Deutschland mit rund 300g, oder der Schweiz mit 1,2kg, nochmal abgesehen von Belgien, Frankreich oder den Niederlanden mit jeweils über 2kg pro Kopf/Jahr. Unser Anliegen ist es weiterhin, ein noch unbekanntes Gemüse in Österreich bekannter und beliebter zu machen, denn Chicorée ist nicht nur eines der gesündesten, sondern in der Produktion auch eines der nachhaltigsten Gemüsesorten. Die aufgewendete Menge an Energie pro Kilogramm Ware ist weitaus geringer als bei klassischen Gewächshauskulturen, auch wenn wir zurzeit mit allgemein steigenden Kosten konfrontiert werden. Auch vonseiten unserer Vermarktungspartner wird das Produkt besonders geschätzt. Chicorée ist und bleibt zwar eine Nische, wir sehen allerdings noch viel Wachstumspotenzial in Österreich. Dementsprechend haben wir unsere Produktionskapazitäten in diesem Jahr um 40 Prozent erweitert, aufgrund der Vollauslastung planen wir nun einen weiteren Ausbau um 10 Prozent in 2025. Wir sind der östlichste Produktionsbetrieb in Europa und werden mit steigendem Kundenbedarf weiterwachsen."

Neben dem klassischen Chicorée produziert die Agrar Klimesch GmbH ebenfalls Mini-Chicorée (Chicorette), Friseline sowie das rote Pendant. Der Umsatzanteil von rotem im Verhältnis zu weißem Chicorée liegt zurzeit bei etwa 25 zu 75 Prozent und damit weit über dem europäischen Durchschnitt.

Bilder: Agrar Klimesch GmbH

Weitere Informationen:
Lukas Klimesch
Agrar Klimesch GmbH
Europastrasse 1a
7561 Heiligenkreuz i. L.
Mobil: +43 699 10 222 222
E-Mail: [email protected]
www.chicoree.at