Auf seinem ultravernetzten Betrieb widmet sich der Genfer Gemüsegärtner Jeremy Blondin neben dem Tomatenanbau nun auch dem Anbau von Hydrosalaten. "Wir geben den Salaten genau das zu trinken und zu essen, was sie brauchen – jeder Wassertropfen, jeder Nährstoff ist genau dosiert, damit nichts verschwendet wird. Darüber hinaus profitieren die Wurzeln von einer optimalen Sauerstoffversorgung, wodurch sie sich viel besser entwickeln können", sagt er gegenüber lid. Und die Aeroponik liefert bereits vielversprechende Ergebnisse: Die produzierten Salate sind voluminös, fest und haben eine schöne Textur. Außerdem sind sie absolut sauber: "Da sie keinen Bodenkontakt haben, gibt es keine Erde oder sonstige Rückstände – die Salate sind nach einem einfachen Abspülen verzehrfertig", betont Jeremy Blondin (unten im Bild). Das sei dem Verbraucher gegenüber ein wichtiger Vorteil.
Die größte Herausforderung sei der harte Preiswettbewerb. "Heute kostet die Produktion von aeroponischen Salaten etwas mehr als die von herkömmlichen Salaten, und auf dem heutigen Markt ist es kaum möglich, sie zu monetarisieren. Wir müssen also Wege finden, unsere Produktionskosten zu senken." Der hohe Energieaufwand sei ein Schwachpunkt, aber man arbeite an Lösungen, wie PV auf den Gewächshäusern und eventuell auch Abwärme der umliegenden Industriebetriebe. Trotz hoher Kosten sei Blondin vom Potenzial der Aeroponik überzeugt: "Wir müssen mit weniger immer mehr und besser produzieren – weniger Wasser, weniger landwirtschaftliche Fläche, weniger Input. Die Aeroponik ermöglicht es, jeden Quadratmeter zu optimieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen."
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