Mit den ersten Eingängen in der KW 47 wurde die diesjährige Saison der ägyptischen Erdbeeren eingeläutet. "Nach dem Saisonauftakt mit hohen Preisen aufgrund der Abwesenheit von europäischer Ware folgt traditionell eine leichte Sättigung mit entsprechend leicht rückläufigen Bestellungen. Die Preise werden nun merklich nach unten tendieren. Insgesamt erfreuen wir uns bis dato überwiegend gute Qualitäten und Verfügbarkeiten. Zu Beginn der Importsaison wurde auch vonseiten des Bundesamtes nochmal hinsichtlich der Qualitäten sensibilisiert, fährt Gogoll fort. "Im Fokus stand dabei der Hinweis auf die Einhaltung und Kontrolle der Weißanteile entsprechend der Handelsklassenzuordnung."
"Was uns aber teilweise zu schaffen macht, ist die herausfordernde Logistik, sprich die beschränkte Verfügbarkeit von Frachtraum sowie Verzögerungen in der Importabwicklung", berichtet Carsten Gogoll von der Böhmer Frische GmbH. Der Flughafen Köln-Bonn wird seit diesem Jahr nicht mehr angeflogen, stattdessen sei man nun vermehrt auf den erneut in den Flugplan eingebundenen Flughafen Frankfurt-Hahn angewiesen, wo allerdings die zeitliche Abwicklung und die aufgerufenen Handlingskosten die kaufmännischen Ziele belasten. "Für unsere Ankünfte wird auch der Flughafen in Ostende regelmäßig frequentiert. Sowohl in Frankfurt Hahn, als auch in Ostende ist insbesondere die Eingangslogistik ein Thema, da eine Aufnahme von Teilladungen für uns meistens nicht möglich ist," so Gogoll weiter. Das Unternehmen präferiert den Flughafen Frankfurt am Main und die Abwicklung über das dortige Perishable Center.
Carsten Gogoll von der Böhmer Frische GmbH zeigt ägyptische Erdbeeren. Das Mönchengladbacher Unternehmen widmet sich in der Wintersaison in Sachen Erdbeeren ausschließlich dem Import und Vertrieb ägyptischer sowie griechischer Ware.
Später Auftakt der griechischen Saison
Normalerweise gibt es bereits ab Mitte/Ende November auch bereits erste Früherdbeeren aus griechischem Tunnelanbau, aufgrund von Trockenheit und Hitze im Sommer hat sich die dortige Anpflanzung jedoch um zwei-drei Wochen verzögert. Hinzu kamen ergiebige Niederschläge Ende November / Anfang Dezember die den Aufwuchs bremsten, weshalb bis dato nur beschränkte Mengen offeriert wurden. "Aufgrund limitierter Verfügbarkeiten war Griechenland zuletzt deutlich teurer, als die Flugware aus Ägypten. Ohne Flugware aus Ägypten wäre eine ausreichende Marktversorgung bis Mitte/Ende Januar nicht gewährleistet. Allerdings befinden wir uns in diesem Zeitraum auch in dem für uns nachvollziehbaren Spannungsfeld von Nachhaltigkeitsdiskussionen bezüglich Luftfrachten. Ab KW 1-2 erwarten wir nun steigende Mengen aus Griechenland bei weiterhin ausreichenden Mengen und guten Qualitäten aus Ägypten", so Gogoll.
Geschützter Erdbeeranbau in Ägypten.
Sowohl aus Ägypten als auch Griechenland werden hauptsächlich die beiden Sorten Fortuna sowie Festival importiert. Aus letzterem Herkunftsland gibt es ergänzend im weiteren Saisonverlauf unter anderem noch die Sorte San Andreas. Die griechische Erdbeerproduktionsflächen wurden in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert und Griechenland etabliert sich indes als wichtigste Alternative zu Spanien. Deutschland sei dabei der wichtigste Absatzmarkt, mit Beibehaltung des osteuropäischen Marktes.
Erste Versuche mit einlagigen 500g-Schalen
Ägyptische Ware sei in der Regel bis Ende März erhältlich. Nach dem Jahreswechsel stehen Ägypten sowie Griechenland in direktem Wettbewerb mit Ware spanischen Ursprungs. Griechische Erdbeeren können in der Regel bis zum Start der deutschen Saison, sprich April-Mai - angeboten werden. "Ab ca. Ende Januar werden die Konfektionen normalerweise vermehrt aufgrund steigender Verfügbarkeiten aus Spanien auf 500g- statt 250g-Schalen umgestellt. Dies ist bisher bei ägyptischer Ware, die überwiegend gelegt in flachen Schälchen verladen werden, kein Thema gewesen. Während es bereits flache 400g Schalen für den Premiumbereich auch aus Ägypten gab, werden wir in diesem Jahr erstmals unseren Kunden ägyptische Erdbeeren in einlagigen 500g-Schalen anbieten", heißt es abschließend.
Bilder: Böhmer Frische GmbH
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