Bei den Speiselagerkartoffeln tat sich wenig: Die bisherige Sortenauswahl blieb bestehen und da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten, verharrten die Bewertungen meistens auf dem Niveau der Vorwoche. Bei den Speisefrühkartoffeln trafen erste zyprische Annabelle und Spunta ein: In München waren sie zu hochpreisig, um einen flotten Abverkauf zu gewährleisten. In Berlin hingegen griffen die Kunden trotz der festen Notierungen gerne zu.
Im Wirtschaftsjahr 2023/24 standen knapp sieben Millionen Tonnen Kartoffeln für die Verwendung im Inland zur Verfügung. Davon wurden rund 76 Prozent als Nahrungsmittel verbraucht: Pro Person lag dieser bei 63,5 Kilogramm (2022/23: 55,7 Kilogramm). Dies ist der höchste Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln seit zwölf Jahren, wie die vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen.
Höherer Ertrag trotz schlechterer Erntebedingungen:
Im Jahr 2023 ernteten heimische Landwirtinnen und Landwirte auf 264.700 Hektar rund 11,6 Millionen Tonnen Kartoffeln – im Vergleich zum Vorjahr konnte der Ertrag von 40,1 auf 43,8 Tonnen pro Hektar gesteigert werden. Herausforderungen, wie Frost oder auch sehr nasse Felder, beeinflussten die Kartoffelernten regional und führten zu einem erhöhten Risiko von Kraut- und Knollenfäule. Die Anpassung der Erntebedingungen wie späteres Ernten oder der kontrollierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnten Gründe für den dennoch höheren Ertrag im Vergleich zu 2022 sein. Der Selbstversorgungsgrad lag im Wirtschaftsjahr 2023/24 bei 153 Prozent (2022/23: 157 Prozent).
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt beleben weihnachtliche Verkaufsaktionen die Nachfrage. Auch in den Hofläden läuft der Verkauf nun flotter als zuletzt. Die Erzeugerpreise können sich weiter festigen, beziehen sich aber wie berichtet auf gute Qualitäten. Ware mit deutlichen Mängeln wird unter diesen Preisen gehandelt. Das Angebot ist gut ausreichend, die Warenbeschaffung bis über den Jahreswechsel nicht durch Verfügbarkeiten eingeschränkt. Die milde Witterung beeinträchtigt die Logistik nicht.
NRW:
Der Speisekartoffelmarkt verläuft in beständigen Bahnen. Durch das Weihnachtsgeschäft wird eine weitere Absatzbelebung erwartet. Der Industriekartoffelmarkt zeigt sich weiterhin fest gestimmt. Die REKA notiert sortenabhängig einen Aufschlag von 1,50 bis 2,50 EUR/100 kg.
Brandenburg:
Der diesjährige Kartoffelertrag in Brandenburg betrug 391,4 Dezitonnen pro Hektar. Das Rodungsergebnis lag damit knapp 15 Prozent über dem von 2023 und 26 Prozent über dem langjährigen Mittel (2018 bis 2023), teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Damit war nur 2014 der Ertrag noch höher (428,1 Dezitonnen je Hektar). Positiv auf die Ernte wirkten sich die gefüllten Bodenwasservorräte und günstige Wachstumsbedingungen für Hackfrüchte aus.
Im Jahr 2024 wurden in Brandenburg 417.200 Tonnen Kartoffeln auf rund 10.700 Hektar gerodet. Das waren 70.500 Tonnen mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig lag diese Erntemenge 83.100 Tonnen über dem langjährigen Mittel (2018–2023). Die meisten Kartoffeln wuchsen mit 3.400 Hektar im Landkreis Teltow-Fläming, 2.200 Hektar im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und 1.800 Hektar in der Prignitz.
Schleswig-Holstein:
Das Weihnachtsgeschäft im LEH belebt sich nur zögerlich. Zum Teil laufen Sonderangebotsaktionen, die die Nachfrage beleben. Das Angebot bleibt gut bedarfsdeckend. Immer noch werden Zwischenläger geräumt. Dazu kommen noch lagerkritische Partien. Durch Absortierungen verringert sich das Angebot. Die Preisspanne bleibt aufgrund der unterschiedlichen Qualitäten recht hoch. Auch bei einer spürbaren Nachfragebelebung direkt in der Weihnachtswoche wird kaum noch mit spürbaren Preisaufschlägen auf Erzeugerebene gerechnet. Überregional wird von weiterhin laufenden Exporten berichtet. Auf der anderen Seite gibt es bereits Importe von Qualitätsware aus Frankreich.
Niedersachsen:
"Das uns angediente Speisekartoffelaufkommen kann dank des stetigen Exportumfanges gut platziert werden", heißt es im neuesten Marktbericht der Heidesand eG. Die Qualitäten seien derweil sehr unterschiedlich und müssen zum Teil intensiv aufgearbeitet werden. Dies zeige sich auch anhand der hohen Abgänge bei der Aufbereitung.
Das Weihnachtsgeschäft lief gut voran, berichtet der BVNON im letzten Marktbericht des Jahres.
Hessen:
Im Land Hessen hat es im Vergleich zur Vorwoche keine Preisveränderungen gegeben.
Sachsen:
Auch in Sachsen blieben die Kartoffelpreise im Vergleich zur Vorwoche unverändert.
Bayern:
Aktuell bedrohen die in Bayern neuen Krankheitsbilder Stolbur und SBR den Kartoffel- und Rübenanbau. Da es noch keine konkreten Bekämpfungsstrategien gibt, gilt es alle Kräfte zu bündeln und schnell zu handeln. Am 26.11.2024 folgte daher die Kartoffel- und Zuckerbranche einer Einladung ins bayerische Landwirtschaftsministerium, um die dramatische Lage zu beschreiben.