Die diesjährige Chicorée-Saison sei recht gut angelaufen, berichtet Erzeuger Kay Storck aus dem hessischen Otzberg. "Bereits in der dritten Septemberwoche konnten wir erste neuerntigen Wurzeln ernten, was verhältnismäßig früh ist. Demzufolge fehlte uns anfangs noch etwas Menge in der Treiberei, dies hat sich aber bald wieder normalisiert. Nachfragetechnisch war die erste Dezemberhälfte etwas schwächer, zu Beginn der KW 51 hat es jedoch eine spürbare Steigerung der Nachfrage gegeben."
Am Point-of-Sale konkurriert der Chicorée hauptsächlich mit weiteren Salatarten wie Eissalat und Feldsalat sowie mit Importware aus dem benachbarten Ausland. Momentan stehe der hessische Chicorée im Preiswettbewerb relativ gut da, so Storck. Auch aus Sicht des Produzenten werden momentan zufriedenstellende Preise erzielt, bei erneut gestiegenen Kosten. "Die alten, günstigeren Stromverträge sind leider im vergangenen Jahr ausgelaufen. Ansonsten schlagen die weiterhin steigenden Lohn- und Logistikkosten durchaus zubuche. In der letztjährigen Saison konnten diese Kostensteigerungen jedoch einigermaßen durch die insgesamt knappe Versorgungslage und entsprechend hohe Preise kompensiert werden."
Neuwiesenhof / Edeka Südwest
Steigender Sommerkonsum
Seit nunmehr 35 Jahren widmet sich die Familie Storck dem Anbau von Chicorée. Angefangen hat man einst mit rund zehn Hektar, heutzutage wird das Gemüse auf insgesamt 40 Hektar (davon 25 eigener Wurzelanbau) produziert. In der eigenen Treiberei werden in der Regel bis April eigene Wurzeln ausgetrieben, anschließend wird Ware bei ausgewählten Partnern im Nachbarland Niederlande zugekauft, sodass man bereits seit 2011 ganzjährig lieferfähig ist. "Ab Mai geht der Bedarf an Chicorée zurück, der August ist traditionell der schwächste Verkaufsmonat. Als wir damals anfingen, auch im Sommer Chicorée zu produzieren, lief die Treiberei auf rund 30 Prozent der Gesamtkapazität. Heute sind wir auch im Sommer kontinuierlich bei 60 Prozent, was in etwa einer Verdoppelung entspricht."
Vermehrte Werbeaktionen im Handel gibt es in der Regel ab November, fährt Storck fort. "Zu Beginn der Herbstsaison und neuen Ernte möchte man den Verbraucher wieder auf den Artikel aufmerksam machen. Nach dem Jahreswechsel, sprich von Januar bis in den März hinein, gibt es dann im Normalfall eine erhöhte Werbefrequenz, die wiederum entsprechend der aktuellen Warenverfügbarkeit angepasst wird. Im Gegensatz zur letztjährigen Saison ist Ware jedoch in diesem Jahr genügend vorhanden."
Zu seinen Hauptabnehmern zählt Storck hauptsächlich LEH-Filialen in Rheinland-Pfalz und Südhessen sowie Gastronomen, die überwiegend über den Pfalzmarkt bedient werden. "Im LEH sind weiterhin überwiegend die bewährten 500 Gramm Flowpacks mit jeweils drei bis vier Sprossen vorzufinden. Der rote Chicorée, den wir ebenfalls in kleinerem Umfang produzieren, wird hingegen in 350g-Flowpacks angeboten." Für die Gastrokunden bietet der Betrieb Großgebinde um 5kg (weiß) und 3kg (rot).
Wachsender Bekanntheitsgrad
Obwohl der Chicorée-Konsum in Deutschland verglichen mit den traditionellen Chicorée-Ländern (Belgien, Niederlande, Frankreich) weiterhin stark zurückbleibt, blickt Storck der Zukunft recht positiv entgegen. "Da es sich schließlich um ein Nischengemüse handelt, sehe ich kein großes Wachstumspotenzial. Andererseits haben fast alle LEH-Ketten den Artikel inzwischen fest gelistet, während die Bekanntheit beim regionalen Verbraucher in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat und immer noch leicht wächst", heißt es abschließend.
Weitere Informationen:
Kay Storck
Neuwiesenhof 1
64853 Otzberg
Tel: +49 6162 73212
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