Auf dem Birnenmarkt ist es momentan ruhig. Weihnachten steht vor der Tür und die Arbeitsmigranten kehren über die Feiertage in ihre Heimatländer zurück und die Sortierung wird für eine Weile stillgelegt. "Das hat zur Folge, dass es momentan sehr ruhig ist. Wir machen bis Freitag noch weiter mit dem Baumschnitt und haben dann Weihnachtsferien", sagt Wim Bijl von Bijl's Fruit. "In der zweiten Januarwoche starten wir wieder."
Rückblickend auf die erste Hälfte der Saison ist der Erzeuger aus den Niederlanden dennoch recht zufrieden. "Es war natürlich eine sehr schwierige Anbausaison. Im Frühjahr gab es viel Hagel und Regen, was dazu führte, dass viele Früchte beschädigt wurden, aber die haben sich relativ gut regeneriert", erklärt Wim. "Die Fahrspuren sind alle verschont geblieben und wir hatten eine besonders schöne, trockene Ernte. Wir wussten natürlich schon, dass der Ertrag nicht schlecht sein würde. Letztlich haben wir im Vergleich zum Vorjahr 85 Prozent geerntet. Qualitativ war alles relativ gut. Bei der inneren Qualität gibt es nichts zu beanstanden. Natürlich gibt es einige Hagelschäden, aber das hat in diesem Jahr jeder. Dann gilt das Sprichwort: 'Eine allgemeine Katastrophe ist keine Katastrophe'."
"Es war ein Vorteil, dass die Hagelschäden früh aufgetreten sind, wodurch die meisten Stellen verwachsen sind", fährt er fort. "Einige haben auch Hagel während der Ernte abbekommen, was natürlich sehr dramatisch ist, aber die sind schon vom Markt. Bei den Birnen die jetzt noch gelagert werden, sind die Schäden verwachsen. Die Lucas und Doyenné du Comice sind viel empfindlicher und man sieht dann auch wirklich Dellen. Die Conference sieht im Großen und Ganzen gut aus. Wir haben sie auch früh gepflückt und die Birnen wurden im guten Zustand eingelagert."
Nicht vergessen, zu verkaufen
Was den Absatz betrifft, so sieht Wim, dass die Dinge bisher ohnehin recht gut gelaufen sind. "Wir hören immer wieder, dass alles gut läuft, aber es wurde natürlich auch weniger geerntet, wodurch auch weniger Birnen verfügbar sind. Dennoch stellen wir fest, dass es eine gute Nachfrage aus Deutschland, Frankreich und auch Belgien gibt. Außerdem sind die Preise mit 85 bis 90 Eurocent unsortiert auch in Ordnung. Es ist nur wichtig, dass die Erzeuger nicht vergessen, zu verkaufen. Es gibt nämlich einige, die glauben, dass sie bessere Preise erzielen können und deshalb abwarten. Man kann die Birnen aber nicht bis zum nächsten Jahr aufbewahren. Die 90 Cent sind gar kein so schlechter Preis. Ob er noch steigen wird, weiß ich nicht. Wenn man mit 80 Prozent der Ernte um einen Euro herum verkaufen kann, dann kann man eine gute Saison haben."
Im Moment steht der Markt still. "Das ist in dieser Zeit traditionell immer so. Es wird nicht sortiert, weil die Arbeitskräfte die Feiertage mit der Familie feiern." Ob dann auch die Preise in die Höhe schießen, bezweifelt Wim. "Nein, das tun sie eigentlich nie. Die Kunden haben sich eingedeckt und werden diese Periode überstehen. Manchmal gibt es noch ein paar Kunden, die schnell etwas mehr brauchen, aber das ist nicht nennenswert, also wird die Nachfrage auch sinken. Wir können uns jetzt auf das Jahr 2025 konzentrieren. Wir müssen erst einmal die ersten beiden Januarwochen überstehen, und dann erwarte ich, dass um den 16. Januar herum alles wieder normal läuft. Dann sind die meisten Leute wieder da und alles sollte in Gang kommen."
Platz auf dem Markt
Mit Blick auf die zweite Saisonhälfte geht Wim davon aus, dass es wieder aufwärtsgehen wird. "Ich glaube nicht, dass wir Angst haben müssen, ob wir verkaufen können. Es gibt deutlich weniger, denn wir haben bereits 15 Prozent weniger geerntet als letztes Jahr, und das war auch keine Spitzenernte. In den vergangenen vier Jahren war der Ertrag nicht so hoch. Der Markt sollte in der Lage sein, das zu verkraften, vorausgesetzt natürlich, dass keine verrückten Dinge passieren. Bei der geopolitischen Lage kann man heutzutage nie wissen. Nur wenn es so weitergeht wie bisher, werden sich die Birnen für den Rest der Saison zu einem guten Preis verkaufen lassen."
"Und dann freuen wir uns schon auf die neue Saison", lacht Wim. "Wir sind jetzt mit dem Baumschnitt beschäftigt und die Knospenbildung sieht gut aus, also freuen wir uns auf eine positive neue Anbausaison."
Weitere Informationen:
Wim Bijl
Bijl's Fruit B.V.
Oosthoek 10
3265 LE Piershil, Niederlande
Tel: +31 (0)6 55 904 639
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