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Randolph Guerra, Präsident von KPL Agro, Dominikanische Republik

Regen und Arbeitskräftemangel - die Herausforderungen beim Chiliexport

In den vergangenen Jahren haben sich scharfe Chilischoten wie Habanero und Thai-Chili als wichtige Produkte für die Agrarexporte der Dominikanischen Republik erwiesen, insbesondere während der Wintersaison in den Vereinigten Staaten. Diese Kulturen, die sich durch ihre hohe Nachfrage und kurze Haltbarkeit auszeichnen, ermöglichen eine Versorgung in Zeiten, in denen die lokalen US-Märkte sie nicht liefern können. Randolph Guerra, Präsident von KPL Agro, berichtet über den Boom in diesem Sektor und die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen.

"Wir haben unser Exportvolumen im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt, dank der gewonnenen Erfahrung und der GlobalGAP-Zertifizierung, die uns neue Türen geöffnet hat", erklärt er. "Derzeit verschiffen wir wöchentlich zwischen 10.000 und 15.000 Pfund Chilis, vor allem in die Vereinigten Staaten und nach Kanada - Märkte, auf denen Qualität und Konsistenz entscheidend sind."

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen eine der größten Herausforderungen für die landwirtschaftliche Produktion dar. Guerra betont, dass in den letzten Monaten die ständigen Regenfälle die Produktion erheblich beeinträchtigt haben. Darüber hinaus hat der Arbeitskräftemangel, der durch die Migrationsbeschränkungen für haitianische Arbeitskräfte noch verschärft wurde, die Ernten erschwert. "Gerade heute konnten wir die Ernte wegen Personalmangels nicht abschließen, ein Problem, das sich durch die jüngsten Maßnahmen der Regierung noch verschärft hat", fügt er hinzu.

Bei der Logistik hat sich KPL Agro für den Lufttransport entschieden, um die Frische der Produkte zu gewährleisten. Laut Guerra "ermöglicht diese Strategie, dass die Chilis innerhalb eines Tages am Bestimmungsort eintreffen und die mit dem Seetransport verbundenen Risiken vermieden werden. Die Kosten sind jedoch nach wie vor ein limitierender Faktor, der die Erzeuger dazu veranlasst, ein Gleichgewicht zwischen Preis und Qualität zu suchen."

Laut Randolph Guerra ist Mexiko aufgrund seiner geografischen Nähe zu den Vereinigten Staaten, seiner ganzjährigen Produktionskapazität und seiner etablierten Präsenz auf dem US-Markt eines der wichtigsten Konkurrenzländer auf dem internationalen Markt für Chilis. Vietnam und andere asiatische Länder exportieren ähnliche Chilis, insbesondere Thai-Chilis. Die Niederlande produzieren Paprika und Chilis in hochtechnisierten Gewächshäusern und beliefern hauptsächlich den europäischen und kanadischen Markt, sowie die Vereinigten Staaten, wenn die Wetterbedingungen den Anbau zulassen.

Die Produktion von Chilischoten in den Vereinigten Staaten ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, was Exporteuren wie der Dominikanischen Republik neue Möglichkeiten eröffnet. "Die Arbeitskräfte in den Vereinigten Staaten sind immer weniger zugänglich, und durch das Wachstum der Städte in Südflorida sind viele Plantagen, auf denen diese Art von Produkten angebaut wurde, verschwunden", erklärt Guerra. "Diese Situation hat zu Knappheit geführt, was die Abhängigkeit von Märkten wie der Dominikanischen Republik bei der Versorgung mit Frischware, insbesondere im Winter, erhöht."

Auch der Chili-Markt ist Preisschwankungen ausgesetzt. "Derzeit werden in den Vereinigten Staaten gemischte Habanero-Paprika für 30 bis 34 Dollar pro Großhandelskiste verkauft, während Thai-Chilis Preise von bis zu 40 Dollar erreichen. Diese Zahlen variieren je nach Importhafen, Menge und Geschäftsbeziehung zwischen Erzeuger und Kunde", erklärt Guerra.

Die Prognosen für den Export von Chilis nach Europa zeigen ein wachsendes Interesse an der Ausweitung dieses Marktes, wenn auch mit erheblichen Herausforderungen. Guerra erwähnt, dass sie bereits "Habanero-Paprika nach Spanien verschickt haben, obwohl der erste Versuch aufgrund der lokalen Konkurrenz, insbesondere in Almeria, wo das europäische Produkt einen wettbewerbsfähigeren Preis hatte, nicht ganz erfolgreich war".

Trotz dieses Rückschlags weist Guerra darauf hin, dass die Teilnahme an internationalen Messen wie der kommenden in Berlin wichtig ist, um neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und Möglichkeiten auf weiteren europäischen Märkten unter ihrer neuen Handelsmarke KPL Agro zu erkunden. "Um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben wir nachhaltige Praktiken eingeführt, wie etwa den Einsatz solarbetriebener Tröpfchenbewässerungssysteme. Außerdem haben wir uns darauf konzentriert, unser Angebot zu diversifizieren und Produkte wie Okra zu erforschen", sagt Guerra.

KPL Agro wird auf der Fruit Logistica in Berlin vertreten sein. Sie finden das Unternehmen in Halle 25, Stand B61.

Weitere Informationen:
Randolph Guerra, Präsident
KPL Agro
Tel: +1 608-239-9316
[email protected]
www.kplagro.com