Die neue Exportsaison zeigt vorerst eine bemerkenswerte Trendwende. Nachdem die vorige Saison mit einem Minus von 6 Prozent endete, hat der Export in diesem Jahr stark begonnen. Obwohl die erste Exportwoche der neuen Ernte mit kaum mehr als 6.000 Tonnen recht schleppend begann, zeigte sich bereits in der Folgewoche eine deutliche Erholung. 21 Wochen später liegt die Exportrate um 13 Prozent über dem gleichen Zeitpunkt der vorherigen Saison, berichtet die HOA.
Höchster Zwiebelertrag aller Zeiten
Im Jahr 2023 ist die Zwiebelanbaufläche bereits fast wieder auf dem Niveau von 2021. Im Jahr 2024 wird sie dieses Niveau übertreffen, so die vorläufigen Zahlen von CBS. Nie zuvor wurden in den Niederlanden so viele Saatzwiebeln angebaut wie in dieser Erntesaison. Die Anbaufläche nahm um fast 12 Prozent zu. Infolgedessen ist auch der Gesamtertrag im Vergleich zur vergangenen Saison um fast 15 Prozent auf 1,5 Millionen gestiegen. Das ist der höchste Ertrag aller Zeiten.
Starker Anstieg der Produktion
Auf den niederländischen Feldern wurden sowohl rote als auch gelbe Zwiebeln vermehrt angebaut. Der endgültige Ertrag pro Hektar wird voraussichtlich um 1,7 Prozent höher ausfallen. Der Gesamtertrag an gelben Saatzwiebeln wird von der CBS vorläufig auf 1,3 Millionen Tonnen geschätzt. Dies entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent. Der Ertrag an roten Saatzwiebeln wird auf 200.000 Tonnen geschätzt, was sogar einen Zuwachs von 29 Prozent gegenüber der vorherigen Aussaat bedeutet.
Starker Kontrast
Diese großen nationalen Wachstumszahlen stehen in krassem Gegensatz zu den Erträgen der Felder in Zeeland, der traditionellen Heimat der Holland Onion. Während die landesweite Zwiebelernte auf 32.000 Hektar ein Rekordhoch erreicht hat, ist die Anbaufläche in Zeeland in den zurückliegenden sieben Jahren auf nur 2.500 Hektar geschrumpft. Die zeeländischen Erzeuger haben kaum Zugang zu frischem Wasser, was in den letzten trockenen Sommern zu dramatisch niedrigen Ernten und viel zu kleinen Zwiebeln geführt hat, wodurch die zeeländischen Zwiebelproduzenten nicht mehr genug verdienen.
Die Zwiebelprovinz der Niederlande
Was den Handel mit Zwiebeln angeht, ist Zeeland jedoch nach wie vor unangefochtener Spitzenreiter. Etwa 80 Prozent aller geernteten Holland Onions werden in zeeländischen Zentren sortiert und verarbeitet. Und fast alle Holland Onions werden per Binnenschiff zum Hafen von Vlissingen in Zeeland transportiert, um von dort aus in Kühlcontainern in mehr als 130 Länder der Welt verschifft zu werden.
Exportsaison 2023-2024
Betrachtet man die vergangene Exportsaison im Hinblick auf die prozentualen Zuwächse gegenüber dem Vorjahr, so zeigt sich, dass eine Reihe kontinentaleuropäischer Bestimmungsländer wie Montenegro, Griechenland, Malta, Kroatien, die Slowakei, Italien, Slowenien, Österreich und Norwegen mit Zuwachsraten von mehr als 50 Prozent bei den Exporten deutlich zugelegt haben.
Dem steht ein ziemlich starker Rückgang der Exporte in der Saison 2023-2024 in die Ukraine, nach Lettland, Polen und Luxemburg gegenüber.
The Great White North
In den vergangenen fünf Jahren haben die niederländischen Zwiebelexporte in The Great White North einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Während 2019 keine einzige niederländische Zwiebel die kanadischen Grenzen überquerte, begann die Nachfrage ab 2021 stetig zu steigen. Dies führte zu einem spektakulären Anstieg von über 530 Prozent in der vorigen Saison, was das Exportvolumen auf satte 3,6 Millionen Kilo in den Jahren 2023-2024 ansteigen ließ. Die Kanadier scheinen also immer mehr Gefallen an niederländischen Zwiebeln zu finden.
Die aktuelle Exportsaison
Bei den Top 3 der aktuellen Exportsaison gibt es noch keine großen Überraschungen zu vermelden. An der Spitze steht erneut der Senegal mit über 117.000 Tonnen, dicht gefolgt von der Elfenbeinküste (103.500 Tonnen) und Großbritannien an dritter Stelle (49.000 Tonnen). Damit hat sich die Elfenbeinküste von der vorigen Saison, in der zum gleichen Zeitpunkt "nur" 72.000 Tonnen importiert wurden, mehr als erholt. Großbritannien verzeichnet trotz seines dritten Platzes einen weiteren bemerkenswerten Rückgang. In der letzten Exportsaison ging der gesamte Export ebenfalls um 13 Prozent zurück. Israel liegt bereits an siebter Stelle mit fast 23.000 Tonnen. Das Land verzeichnete in der Saison 2023-2024 einen Zuwachs von 53 Prozent im Vergleich zu 2022-2023.
Die traditionell führenden europäischen Exportbestimmungen festigen in der laufenden Saison ihre Ausgangsposition. Nach Großbritannien finden wir Belgien auf einer soliden fünften Stelle. Frankreich liegt auf Platz 12 und etwas weiter hinten Deutschland, Irland, Schweden und Italien. Knapp außerhalb der Top 30 liegen Polen, Finnland, die Tschechische Republik, Norwegen und Spanien.
Ferne Bestimmungen
Bei den ferneren Bestimmungen der Holland Onion heißen wir Malaysia, Nicaragua, Guatemala, Puerto Rico, Sri Lanka und Taiwan wieder willkommen. Die mittelamerikanischen Länder sind in dieser Exportsaison mit fast wöchentlichen Exporten nach Nicaragua und Honduras ohnehin gut vertreten, aber auch Guatemala (auf Platz 27) und El Salvador (auf Platz 43) sind in dieser Saison wieder im Kommen. Vor Kurzem hat auch das benachbarte Costa Rica seine Grenzen für die Holland Onion geöffnet.
Quelle: Holland Onion Association