Das Jahr 2024 könnte für die Vitfrisch eG mit Standorten in Soest und Neckarsulm mit guten Ergebnissen abgeschlossen werden. "Die Erträge sowie die Qualitäten im Bereich Kohlgemüse waren durchweg gut, mit entsprechend angenehmen Kalibern (7-er bis 10-er). Die Niederschläge im Sommer kamen dem Wachstum unserer Kohlkulturen überwiegend zugute", sagte Geschäftsführer Christian Pielken im Interview vor Ort in Soest. Bei Wirsing stieg man Anfang Dezember auf Erzeugnisse aus Portugal sowie Italien um, auch bei Spitzkohl habe es einen durchweg flüssigen Übergang auf portugiesische Ware gegeben. Zudem wurden kurz vor Weihnachten auch die letzten Speisekürbisse der diesjährigen Saison ausgeliefert.
Die Sommerkulturen haben hingegen stärker unter der Nässe gelitten, führt Pielken weiter aus. "Insbesondere bei den Freilandsalaten sowie Blumenkohl kam es phasenweise zu vermehrten Ausschüssen. Krankheitsdruck gab es beim Blumenkohl erstaunlicherweise weniger, während wir bei den späteren Salatsätzen besonders mit Bakteriosen und Läusen konfrontiert wurden. Gravierende Engpässe hat es aber auch in der Kategorie Salate nicht gegeben." Letzte Freilandsalate wurden Ende Oktober, rund eine Woche früher als sonst, ausgeliefert.
Christian Pielken ist Betriebsleiter des Standortes Soest.
Stabiles Preisniveau prägt Kohlmarkt
Zu den absatzstärksten Artikel in der Weihnachtszeit zählen neben Rot- und Weißkohl ebenfalls Suppengrün und Knollensellerie. Letzterer Artikel sei voraussichtlich noch bis Ende Februar-Anfang März aus regionalem Anbau erhältlich. Pielken: "Der Knollensellerie ist für uns bereits seit vielen Jahren eine wichtige Kultur im Winter, die wir sowohl in Bio- als auch konventioneller Qualität anbieten. Die Nachfrage nach Rot- und Weißkohl zieht traditionell ab Anfang Dezember sukzessive an, wobei der Weißkohlabsatz bisher recht stabil gewesen ist, während der Rotkohl ganz klassisch ab der KW 50 vermehrt in den Vordergrund rückt. Die vereinbarten Programme liefen bislang bei beiden Produkten plangemäß ab." Das Preisniveau sei derweil ebenfalls zufriedenstellend gewesen, und das Team der Vitfrisch rechnet auch weiterhin mit festen Preisen im Januar.
Neben konventionellem Gemüse widmet sich die vitfrisch eG ebenfalls dem Anbau und Vertrieb von Bio-Gemüse. "Wir haben uns dabei auf die drei Volumenartikel Zucchini, Knollensellerie und Kürbisse spezialisiert, die sich in den letzten Jahren sehr gut etabliert haben." Die Erweiterung der Bio-Produktvielfalt sei Pielken zufolge eher schwierig. "Die Einschränkung der zugelassenen Pflanzschutzmittel gepaart mit den zunehmenden Wetterextremen stellen uns bei manchen konventionellen Kulturen bereits vor große Herausforderungen. Die Herausforderung besteht also vor allem darin, mit weniger Pflanzschutzmitteln und Ähnlichem gleichbleibende Mengen und Qualitäten zu erzeugen. In der Hinsicht sind wir mit den Hydrosalaten der Familie Graaff in Vettweiß (FreshPlaza.de berichtete), die nun bereits im zweiten Jahr erzeugt werden, auf dem guten Weg. Die Absatzzahlen deuten auch darauf hin, dass dieser Artikel zunehmend an Akzeptanz gewinnt."
Die Fassade des Soester Standortes (vormals OGA Soest).
Werbung für die Gemüsebranche
Trotz zahlreicher Herausforderungen blickt das Management der vitfrisch eG der nahen Zukunft zuversichtlich entgegen. Man ist dabei ebenfalls um das Thema Nachwuchs auf allen Stufen der Lieferkette bemüht. "Insbesondere auf Erzeugerebene wird es leider nicht leichter, die junge Generation für den Gemüsebau zu gewinnen. Noch ist es nicht besorgniserregend, wir müssen dennoch in die Zukunft schauen und Werbung für unsere Branche machen." Auch aus vertrieblicher Sicht gelte es, die Weichen für die Zukunft zu stellen. "Ab dem 1.1.2025 startet die Vitfrisch GmbH, die wiederum als 100%-ige Tochterfirma der vitfrisch Gemüse Vertrieb e.G, als reiner Vertrieb und Handelsbetrieb agieren wird. Das Anliegen dieser Umfirmierung ist es, die unterschiedlichen Sparten und Zwecke innerhalb unserer Unternehmensstruktur klarzustellen."
Weitere Informationen:
Christian Pielken
vitfrisch Gemüse-Vertrieb eG
Standort Soest
Sassendorfer Weg 19
D-59494 Soest
Tel: 02921-893 110
Fax: 02921-893 260
Mail: [email protected]
www.vitfrisch.de