"Das Wetter im Jahr 2024 war fürs Schweizer Gemüse nicht optimal – es war zu nass und zu kühl", erklärt Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten VSGP. Die Gewächshausproduktion litt zudem unter mangelnder Sonneneinstrahlung. Der Vergleich der Inlandmengen der letzten drei Jahre zeigt, dass die Mengen 2024 zwar ähnlich wie 2023 lagen, jedoch deutlich hinter den Zahlen von 2022 zurückblieben.
Erschwerte Bedingungen für Pflege und Ernte
Die feuchten Bedingungen hatten weitreichende Auswirkungen auf die Pflege und Ernte der Gemüsesorten. "Die Pflege der Kulturen war wetterbedingt aufwändiger oder teilweise nur erschwert möglich, weil man mit den Maschinen den nassen Boden nicht befahren konnte", so Markus Waber. Auch das Setzen und Säen neuer Sätze war häufig erst möglich, nachdem die Felder abgetrocknet waren. Dies verzögerte den gesamten Produktionsprozess und erschwerte schließlich auch die Ernte.
Darüber hinaus sorgten die feuchten Bedingungen für einen erhöhten Krankheitsdruck bei den Pflanzen. "Die eher feuchten Bedingungen haben den Krankheitsdruck der Pflanzen erhöht – beispielsweise Falscher Mehltau bei Zwiebeln oder Kopffäule bei Brokkoli", berichtet Markus Waber. Dies machte den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln umso notwendiger, während gleichzeitig immer mehr Wirkstoffe verboten wurden und wirksame Alternativen fehlten.
Herausforderung durch Quarantäneorganismen und Marktpreise
Auch 2024 war die Gemüseproduktion von mehreren Quarantäneorganismen betroffen, die zusätzliche Maßnahmen und Kosten erforderlich machten. Gleichzeitig gerieten die Preise für Gemüse weiter unter Druck. "Der Detailhandel versucht sich immer mehr über den Preis zu messen und zu differenzieren – das hat natürlich Auswirkungen auf die Produktion", erklärt Markus Waber. Besonders bei Produkten mit langfristigen Liefervereinbarungen sind die Margen oft sehr gering.
Die Importmengen von Gemüse hielten sich insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren, mussten jedoch im Herbst 2024 erhöht werden, um die wetterbedingten Ausfälle in der Inlandproduktion zu kompensieren.
Quelle: VSGP