Im Alten Land wurde im vergangenen Spätsommer bekanntlich eine geringere Ernte als im Vorjahr eingefahren. "Der Gesamtertrag lag rund 20-25 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund dessen, dass wir in der Saison 23/24 eine relativ üppige Ernte hatten, würde ich die diesjährige Erntemenge als leicht unterdurchschnittlich einstufen. Wir müssen aber dazu sagen, dass wir dieses Jahr einen relativ hohen Anteil an Hagelware um bis zu einem Drittel der gesamten Menge hatten, was im Alten Land eher seltener vorkommt", bilanziert Jürgen Faby, Geschäftsführer des gleichnamigen Anbau- und Vermarktungsbetriebes im Alten Land.
Am Stichtag 1.1.2025 belief sich der gesamte Lagerstand auf rund 80 Prozent der letztjährigen Lagerbestände. Aufgrund der geringeren Mengen tendieren die Preise sortimentsübergreifend über Vorjahresniveau, was aufgrund der erneuten Kostensteigerungen (Lohnkosten, Logistik und Pflanzschutzmittel) auf Erzeugerebene besonders begrüßt wird. "Im Hinblick auf die CA-Lagerung versucht man eine Preisanhebung zu verhandeln. Faby: "Währenddessen ist die Vermarktung im Herbst recht gut gewesen. Der Absatz im Dezember ist dann traditionell etwas schwächer, obwohl man zwischen Weihnachten und Silvester eine leichte Belebung des Geschäfts beobachten konnte. Verkaufstechnisch ist das erste Quartal (Januar-März) erfahrungsgemäß die stärkste Phase der Vermarktung. Insofern bin ich zu Beginn der zweiten Saisonhälfte recht positiv gestimmt."
Jürgen Faby beim Firmenbesuch von FreshPlaza.de im Jahr 2023. Bis zum Start der neuen Ernte wird es voraussichtlich genügend Lagerware an Wellant, Junami und Red Jonaprince geben.
Im Alten Land, dem größten zusammenhängenden Apfelanbaugebiet Norddeutschlands, wird eine breite Sortenvielfalt erzeugt. "Der Markt für Clubsorten verzeichnet weiterhin ein leichtes Wachstum, wobei ich vor allem bei der Sorte Wellant mit weiteren Flächenausweitungen rechne. Auch das Sortenkonzept Aldiamo (Exklusivsorte von Aldi, red.) an der wir beteiligt sind, stößt auf einen hohen Zuspruch. Clubäpfel repräsentieren nur einen Teil des Angebots aber ich bin auch der Auffassung, dass wir die herkömmlichen Sorten nicht außer Acht lassen dürfen. Momentan gewinnen die Sorten Gala, Braeburn sowie Red Jonaprince wieder an Bedeutung, wobei aus Sicht des Erzeugers vor allem die Faktoren Ertragssicherheit sowie Qualität nach wie vor entscheidend sind", skizziert Faby des Weiteren.
Seit einigen Jahren widmet sich die Fa. Faby dem Anbau und Vertrieb rotbäckiger Alessia-Birnen.
Regionale Birnen bis April
Neben Äpfeln gewinne auch der Birnenanbau seit einigen Jahren wieder an Relevanz im Alten Land (FreshPlaza.de berichtete). Das Management der Firma Faby bestätigt das Wachstumspotenzial der Birnenproduktion und widmet sich bislang hauptsächlich den beiden Clubsorten Alessia und Xenia (Novembra) sowie Conference und Alexander Lucas. In den vergangenen Jahren wurden bereits große Anlagen gepflanzt, die ab der Saison 26/27 in den Vollertrag kommen werden. "Ähnlich wie die Apfelernte fiel auch die Birnenernte dieses Jahr etwas geringer aus bei einem relativ hohen Anteil an großfallender Ware. Wir sind bereits mit den Hauptmengen durch, werden dem LEH aber noch bis in den April hinein regionale Conference und Xenia (Novembra) offerieren", heißt es abschließend.
Alessia-Birnen am Baum
Besuchen Sie das Unternehmen auf der Fruit Logistica am Stand der Marktgemeinschaft Altes Land (MAL): Halle 20 / A-22
Bilder: Faby Fruchtgroßhandel GmbH & Co. KG
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