Es sei zu erwarten, dass die Apfelbäume in den wichtigen Anbauregionen 2025 eher weniger Blüten ansetzen als im Vorjahr und deshalb auch weniger Früchte reifen werden. "Eine Riesenernte gibt es dort mit Sicherheit nicht", sagt Dr. Michael Neumüller vom Bayerischen Obstzentrum. Die Bäume werden in einen Alternanzrhythmus fallen. "Denn die Blütenknospen werden stets schon im Vorjahr angelegt. Bereits im Juni ist darüber entschieden, wo und wie viele Blüten im nächsten Jahr am Baum erscheinen. Also über die Blüten für 2025 war bereits das Frühjahr 2024 ausschlaggebend."
Dr. Michael Neumüller vom Bayerischen Obstzentrum
Die zweite März- und erste Aprilhälfte seien äußerst warm gewesen. Neumüller: "Die Blüte begann daher sehr früh. Mitte April wurde es kühl und nass, es gab auch Spätfröste. Während – grob gesagt – in Nord- und Süddeutschland die Spätfröste keinen oder nur geringen Schaden anrichteten, war es in Mitteldeutschland in vielen Regionen in einigen Nächten sehr kalt, sodass die jungen Früchte gebietsweise erfroren sind. Nicht so im Norden und Süden, dann hier gab es einen enormen Fruchtbehang. Wenn aber viele Früchte heranreifen, bilden die Bäume auch sehr viele Samen. Diese wiederum produzieren ein Pflanzenhormon, die Gibberellinsäure, die der Baum auch in die Blätter und Zweige der Umgebung abgibt. Dort hemmt sie die Anlage von Blütenknospen für das nächste Jahr."
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