Die Marktlage bei italienischen Abate Fetel Birnen lässt sich momentan als 'turbulent' bezeichnen. "Die Verfügbarkeiten haben sich in letzter Zeit etwas erholt, bei weiterhin hohen, stabilen Preisen", berichtet Alex Weitgruber, Geschäftsführer der Vetter Italia GmbH und spezialisierter Deutschland-Exporteur. Das einstige Flaggschiff der italienischen Obstwirtschaft habe nach mehreren Missernten in Folge stark an Bedeutung verloren. "Nach drei-vier schwachen Jahren haben viele gezwungenermaßen nach Alternativen gesucht – unter anderem Conference aus den Niederlanden und Belgien sowie Ware aus Spanien oder der Türkei – und sich entsprechend umorientiert. Dies hat zu einer allgemein geringeren Nachfrage im Exportgeschehen geführt."
Weitgruber erinnert sich ans Allzeittief in der Saison 22/23. "Aber auch in der letztjährigen Saison waren die Erträge eher schwach, weshalb wir bereits Ende Januar mit unseren Lagerbeständen durch waren. Stand jetzt gehen wir davon aus, dass wir dieses Jahr bis Ende Februar-Anfang März lieferfähig sein werden." Die Produktionsrückgänge seien vor allem den starken klimatischen Herausforderungen, allen voran der Marmorierten Baumwanze, geschuldet, betont er des Weiteren. "Zudem befinden wir uns im Premium-Segment, in dem die Ausschüsse in der Sortierung entsprechend höher sind. Dennoch ist zurzeit genügend Ware vorhanden, im Verhältnis zur bescheidenen Nachfrage."
Schwieriger Kiwi-Export, drohende Engpässe bei Radicchio und Radieschen
Auch die Hayward-Kiwi ist traditionell ein starker Exportartikel der italienischen Obstwirtschaft. Weitgruber: "Wir starten in der Regel ab November in den Export. Die Vermarktung läuft dieses Jahr leider eher schleppend, was vor allem den günstigen Preisen griechischer Ware geschuldet ist. Wir hoffen nun auf bessere Marktbedingungen im Februar. Generell stellen wir fest, dass die griechische Kiwiproduktion in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet wurde, während Italien mehrfach starke Ertragsrückgänge hinnehmen musste. Insofern zeichnet sich ein ähnliches Szenario wie im Birnenanbau ab."
Neben Obst widmet sich das Südtiroler Unternehmen ebenfalls dem Export verschiedenster Gemüseerzeugnisse aus den Gärten Italiens. Zu den Mengendrehern zählen unter anderem Kohlrabi, Bundkarotten, Endivien, Radicchio und Radieschen. Bei den letzten beiden Artikeln sei in den kommenden zwei bis drei Wochen ein Engpass zu erwarten, was wiederum auf ein Produktionsloch zurückzuführen sei, so Weitgruber.
25 Jahre Agenturgeschäft
Die Vetter Italia GmbH feierte im vergangenen Jahr ihr 25. Geburtstag und bedient seit den Ursprüngen einen breit gefächerten Kundenstamm in Deutschland. "Was uns zu schaffen macht, ist der zunehmende Direktbezug des LEH von Ware aus Italien. Das ist für das klassische Agenturgeschäft, in dem wir tätig sind, natürlich katastrophal. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Margen und weniger auf der Rundum-Dienstleistung sowie Beratung drumherum, für die wir ebenfalls stehen und auch in den kommenden 25 Jahren stehen werden", sagt Weitgruber abschließend.
Bilder: Vetter Italia GmbH
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