Für die Dithmarscher Kohlerzeuger sei das neue Jahr besonders gut gestartet. "Es gibt unzählige Anfragen aus Osteuropa, ob Polen, Tschechien, Ungarn oder Serbien, und auch der Export in Richtung Skandinavien läuft auf normalem Niveau weiter", wie uns Dirk Johannßen von Kohl Direkt mitteilt. Die Nachfrage im osteuropäischen Raum intensivierte sich direkt nach dem Jahreswechsel, führt er weiter aus. "Das ist außergewöhnlich früh, denn normalerweise sehen wir erst ab März-April einen erhöhten Bedarf im Export, nachdem die eigenen Lagerbestände weitestgehend aufgebraucht sind. Es lässt sich also vermuten, dass die Erträge in den genannten Ländern eher geringer ausgefallen sind, was wiederum den herausfordernden klimatischen Bedingungen in großen Teilen Europas geschuldet ist."
Lagerqualitäten als große Unbekannte
Auch die Rot- und Weißkohlerzeuger in Dithmarschen blicken auf ein schwieriges Anbaujahr zurück. "Die Staunässe auf den Feldern hat uns vor große Herausforderungen gestellt, obwohl wir Anfang Oktober, nur leicht verspätet, in die Ernte des Lagerkohls starten konnten", bestätigt Johannßen. Am Ende gab es mitunter Parzellen mit bis zu 10-15 Prozent Ertragsausfall, was im Verhältnis zu anderen Anbauregionen Deutschlands und Europas immer noch akzeptabel gewesen sei. Sowohl bei Weiß- als auch Rotkohl habe es jedoch einen relativ hohen Anteil an kleinerfallenden Köpfen gegeben, heißt es weiter.
Erste Kühlhausware trifft zurzeit bereits auf den Markt ein. Johannßen: "Auch wir werden voraussichtlich bis Februar-März mit Kühlhausware starten, mindestens ein-zwei Monate früher als sonst. Die große Unbekannte ist momentan, wie sich die Ware nachher in den Kühllägern halten wird. Das wird auch in der diesjährigen Saison der ausschlaggebende Faktor sein." Die ersten Vorzeichnen seien nicht besonders rosig: Denn erste Verluste in den Dithmarscher Kühlhäusern seien bereits zu verzeichnen.
Dirk Johannßen ist Kohlerzeuger mit Sitz in Dithmarschen, dem größten zusammenhängenden Kohlanbaugebiet Deutschlands. Gemeinsam mit einigen Berufskollegen bietet er seinen Rot- und Weißkohl über den Online-Plattform Kohl Direkt (FreshPlaza.de berichtete) an.
Erneuter Preisaufschlag
Alles in allem sei es für sämtliche europäische Anbaugebiete in Sachen Lagerkohl ein schwieriges Anbaujahr gewesen, betont Johannßen. "Aufgrund der klimatischen Bedingungen, allen voran der Nässe, und entsprechender Krankheiten hat es unterschiedliche Ernteausfälle gegeben." Dennoch blickt er der zweiten Saisonhälfte relativ zuversichtlich entgegen. "Wir haben in KW 3 einen erneuten Preisaufschlag um 0,05 EUR/kg erzielen können und bewegen uns nun bei beiden Produkten auf einem recht hohen Preisniveau um 0,40-0,45 EUR/kg", heißt es abschließend.
Bilder: Hof Johannßen / Kohl Direkt
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