Bei VerKen Bio Deli-Vers hat man gerade mit der Sortierung von Bio-Natyra-Äpfeln begonnen. So wird diese Sorte, die wegen ihrer guten Lagerfähigkeit normalerweise erst gegen Ende der Saison auf den Markt kommt, jetzt schon viel früher angeboten. "Normalerweise wollen wir sie nicht gleichzeitig mit den Jonagold vermarkten, aber die verkaufen sich eigentlich schon gut und außerdem gab es natürlich eine deutlich kleinere Menge. Es war demnach noch Platz auf dem Markt", sagt Gerard Kenens vom Bio-Anbauunternehmen aus Loksbergen in Flandern.
Die Sorte Natyra ist Teil der Umstellung des Unternehmens auf schorfresistente Sorten. "Der Jonagold hat seit Jahren Probleme, also haben wir beschlossen, uns nach anderen Sorten umzusehen", erklärt Gerard. "Natyra ist eine Apfelsorte, die zwar etwas mehr Arbeit erfordert und weniger Ertrag bringt, dafür aber zu einem höheren Preis verkauft wird. Sie ist auch die einzige Sorte, die bis zum Ende der Saison hält, ohne an Geschmack zu verlieren. Sie ist nicht einfach anzubauen, aber sie hat einen köstlichen Geschmack und lässt sich daher gut lagern. Normalerweise vermarkten wir diese Sorte nach dem Jonagold, aber in dieser Saison haben wir und auch andere Erzeuger beschlossen, die beiden Sorten gleichzeitig auf den Markt zu bringen, weil das Angebot kleiner ist."
Bezüglich der Ernte, ist Gerard zufrieden. "Sie sind etwas rauer als in anderen Jahren, aber insgesamt sieht alles gut aus. Bei Natyra kann es manchmal noch schwarze Flecken geben, vor allem bei starken Regenfällen, aber damit haben wir eigentlich keine Probleme. Was die Mengen angeht, so haben wir etwas weniger als im vorigen Jahr. Die vergangene Saison war wirklich ein Spitzenjahr, in dem wir 90 bis 100 Tonnen geerntet haben. In diesem Jahr haben wir 80 Tonnen geerntet, was für eine so junge Anpflanzung immer noch eine gute Menge ist, mit der wir arbeiten können. Es ist einfach ein Apfel, der etwas mehr Arbeit und Wissen erfordert. Da lernen wir jedes Jahr dazu. Und wenn es uns gelingt, hat man einen Apfel, der gut schmeckt und sich bis zum Ende der Saison gut hält. Deshalb müssen wir uns jedes Jahr aufs Neue anstrengen, um eine gute Qualität und Produktion zu erzielen."
Hohe Erwartungen an GoodnessMe
Neben dem Natyra pflanzt der Bio-Anbaubetrieb in diesem Winter auch den neuen GoodnessMe-Apfel an. Diese neue Sorte wurde auf der letzten Interpoma vorgestellt und ist an Wouters Fruit lizenziert, das bei der Präsentation große Erwartungen geäußert hat. "Wir werden eineinhalb Hektar davon anbauen. Eigentlich wollten wir das schon im Dezember tun, aber jetzt müssen wir warten, bis das Wetter etwas besser wird. Auf diese Weise ersetzen wir in aller Ruhe den Jonagold durch schorfresistente Sorten. Vom GoodnessMe sind wir sehr überzeugt. Er hat äußerst positive Eigenschaften. Vielleicht zu positiv, weshalb wir beim Anbau noch auf Herausforderungen stoßen könnten, aber das ist bei jeder Sorte der Fall. Zum Glück steht ein gutes Team von Wouters Fruit dahinter, welches uns auch bei der Qtee schon gut begleitet hat, wodurch wir zuversichtlich sind, dass auch diese Sorte erfolgreich sein wird. Es ist ein weiterer Schritt auf der Suche nach Krankheitsschutz bei den derzeitigen Wetterextremen. Ähnlich verhält es sich mit der PiqaBoo, von der wir im nächsten Jahr die erste Ernte erwarten."
Export-Bio-Conference kurz vor dem Start
Eine Sorte, die bei VerKen Bio Deli-Vers jedoch nach wie vor Bestand hat, ist die Bio-Conference-Birne. "Wir haben nach wie vor Vertrauen in diese Sorte und sie läuft in dieser Saison eigentlich ganz gut. Die Nachfrage ist nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Zudem sind die Preise auf einem sehr guten Niveau. Bisher wurde hauptsächlich für den heimischen Markt verkauft, aber der Export kommt jetzt erst richtig in Schwung. Lange Zeit hat jeder seine eigene Produktion gehabt, aber das wird jetzt langsam weniger. Denken Sie an Italien, Spanien, Deutschland. Die Nachfrage kommt oft erst nach Neujahr."
Über das Obst, sagt er, braucht sich Gerard auch nicht zu beklagen. "Die Qualität war bei uns eigentlich sehr gut. Wir hatten praktisch keinen Schorf. Die Birnen waren nur etwas rauer, aber das war nicht so schlimm. Auch was die Kilos angeht. Wenn man sieht, dass es Kollegen im biologischen, aber auch im konventionellen Bereich gab, die sehr niedrige Tonnagen hatten, können wir uns nicht beklagen. Es war alles sehr lokal. Hier in der Region Loksbergen blieben alle verschont, aber wenn man mehr in Richtung Sint-Truiden geht, war es sehr schlimm."
"Wir erwarten daher auch in der kommenden Zeit keine Probleme bei der Lagerung. Es war allerdings ein nasses Jahr, und man weiß nie, was als Nächstes kommt. Wir müssen das genau im Auge behalten, aber ich gehe davon aus, dass es in Ordnung sein wird. Ich schätze, wir können noch ein oder zwei Monate weitermachen, aber das ist nur eine Vermutung. Da werden wir wirklich abwarten müssen", sagt Gerard abschließend.
Weitere Informationen:
Gerard Kenens
VerKen Bio Deli-Fresh
Zilveren-Helmenstraat 74
3545 Loksbergen, Belgien
Tel: +32 474199809