Anfang Dezember konnten dem europäischen Absatzmarkt erste algerische Bio-Datteln der neuen Ernte offeriert werden. "Aufgrund der klimatischen Bedingungen begann die Kampagne etwas später als im letzten Jahr. Dennoch fällt der durchschnittliche Ertrag pro Palmbaum im Vergleich zum letzten Jahr um 10 Prozent höher aus. Qualitativ betrachtet sind die Datteln in diesem Jahr etwas weicher, was wiederum den Regenfällen im September geschuldet ist", skizziert Mohamed Saber Hamidi von der Eden Fruits GmbH mit Sitz in Kehl. Seitens der Nachfrage habe es im Vergleich zum Vorjahr keine großen Änderungen gegeben und auch die Preise seien weitestgehend stabil, führt er weiter aus.
Das Unternehmen widmet sich der Beschaffung und Vermarktung von Bio-Datteln, hauptsächlich aus eigener Produktion in Algerien. Man spüre einen starken Wettbewerb mit Tunesien, wo ebenfalls überwiegend die Sorte Deglet Nour angebaut wird. Des Weiteren konkurriert die algerische Ware mit Datteln aus dem Nahen Osten sowie aus Pakistan, insbesondere im Bereich der Trockenfrüchte für industrielle Zwecke, schildert Hamidi. "Im vergangenen Jahr haben wir unseren Kunden bis Oktober Bio-Datteln algerischen Ursprungs offeriert. Aufgrund eines Zertifikatsausfalls sahen wir uns gezwungen, den Verkauf von Naturland-Ware im August zu stoppen. Ein erneutes Audit ist jedoch für dieses Jahr geplant."
Zertifizierungspflicht gefährdet Mengenverfügbarkeit
Der Absatz von Bio-Datteln wächst in Deutschland, was unter anderem der vielseitigen Verwendung in verschiedensten Rezepten wie Dattelsirup und Dattelsirupzucker zu verdanken sei. Hamidi: "Die neue EU-Bio-Verordnung 848/2018, die Zertifikate für jeden Produzenten mit einer Flächengröße über fünf Hektar vorschreibt, könnte sich jedoch in naher Zukunft negativ auf die Verfügbarkeit von Bio-Datteln auswirken."
In Algerien kooperiert die Eden Fruit GmbH überwiegend mit kleinstrukturierten Bio- und Bio-Naturland-Betrieben, fährt Hamidi fort. "Es handelt sich dabei um Familienbetriebe, die bereits seit über 100 Jahren existieren und oft ohne individuelle Eigentumsurkunden arbeiten. Zudem ist das Bildungsniveau der Landwirte in der Regel niedrig, was es wiederum schwierig macht, sich den neuen Anforderungen in puncto Gefahrenanalyse, Risikomanagement und Lebensmittelbetrugsprävention anzupassen. Vergleichsweise haben Landwirte in Entwicklungsländern wie Algerien und Tunesien nicht das gleiche intellektuelle und bildungstechnische Niveau wie jene in Westeuropa. Deshalb ist eine spezielle Unterstützung erforderlich, um den Landwirten zu helfen, sich den heutigen Standards anzupassen."
Das Team der Eden Fruits GmbH auf der BioFach 2024.
Wachstumspotenzial weiter ausschöpfen
Nichtsdestotrotz sieht das Management der Eden Fruits GmbH weiteres Wachstumspotential für algerische Bio-Naturland-Datteln in Deutschland. "Das steigende Bewusstsein der Verbraucher für gesunde und nachhaltige Ernährung gepaart mit dem zunehmenden Interesse an exotischen Produkten trägt maßgeblich zum weiteren Zuwachs bei. Mit geeigneten Schulungs- und Unterstützungsprogrammen sind die algerischen Produzenten nicht nur in der Lage den neuen Vorschriften entsprechend gerecht zu werden, sondern auch von dieser wachsenden Nachfrage zu profitieren und deren Verkäufe zu steigern", heißt es abschließend.
Besuchen Sie das Unternehmen auf der BioFach: Halle 7A-301.
Bilder: Eden Fruits GmbH / Ziban Garden
Weitere Informationen:
Mohamed Saber Hamidi
Eden Fruits GmbH
Bierkellerstraße 18
77694 Kehl
Tel: +49 (0)7851 6 36 71 67
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