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Bayern:

"Wir bräuchten einen Aufschlag um 5-6 EUR/100kg um die Kosten einigermaßen aufzufangen"

Die Kartoffelerträge im Freistaat Bayern seien dieses Jahr etwas geringer ausgefallen. "In Mittelbayern hat es in diesem Jahr leider mehrfach Wasserschäden gegeben. Ansonsten machen Schnecken und Drahtwurmbefall unseren Landwirten besonders zu schaffen. Gleichzeitig sind die Qualitätsansprüche an die Speisekartoffeln vonseiten des LEH weiterhin sehr hoch. Die Ware darf möglichst keine Druckstellen oder Ähnliches haben. Demgegenüber ist die aktuelle Preisentwicklung eher enttäuschend", resümiert Matthias Stelzer, Inhaber des gleichnamigen Kartoffelgroßhandels in Königsmoos.

Momentan liegen die Erzeugerpreise regional erzeugter Speisekartoffeln weit unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Stelzer: "Das ist im Verhältnis zum hohen Aufwand und Risiko aus Sicht des Erzeugers zu niedrig. Eigentlich müsste der Preis aufgrund der Ausfälle höher sein. Die Tatsache, dass Frühkartoffeln in der Regel besser bewertet werden als die Lagerkartoffeln die wir den Rest des Jahres benötigen, ist meines Erachtens nach kontraproduktiv und eben auch ein Zeichen, dass unsere Arbeit vonseiten des LEH nicht entsprechend wertgeschätzt wird. Wir stellen auch fest, dass die Stimmung auf Erzeugerebene eher getrübt ist."


Die Firma Stelzer widmet sich vorwiegend der Beschaffung und Vermarktung festkochender sowie vorwiegend festkochender Speisekartoffeln. Neben regionalen Abnehmern wird ein Teil der Speiselagerkartoffeln ebenfalls ins Ausland exportiert.

Frühes Saisonende erwartet
Aufgrund der relativ bescheidenen Erträge rechnet Stelzer mit einem frühzeitigen Saisonende. "Im Pack- und Schälbereich wird es ab April bereits kritisch, Mengen für den Export wird es voraussichtlich nur noch bis Mitte-März geben. Es kann durchaus sein, dass wir den Großmärkten hingegen noch bis in den Juni hinein regionale Speiselagerkartoffeln offerieren werden. In den vergangenen Jahren waren die Großmärkte immer wieder bestrebt, solange wie möglich einheimische Lagerware anzubieten, während Frühkartoffeln aus Ägypten und anderen Mittelmeerländern überwiegend als Lückenfüller fungierten."


Zu den einheimischen Abnehmern der Firma Stelzer zählen u. a. die Großmärkte und Schälbetriebe. Auf Sortenebene seien die Bernina (festkochend) und die Gala (vw. festkochend) weiterhin führend.

Es sei vielen Landwirten ein Dorn im Auge, dass die Risiken und Kosten während der Lagerung vonseiten des LEH nicht entsprechend berücksichtigt werden. "Wenn der LEH auch künftig von September bis Mai einheimische Speiselagerkartoffeln anbieten will, müsste man uns mit entsprechenden Lageraufschlägen entgegenkommen. Aufgrund besserer Regelungen und Verträge setzen viele Landwirte bereits auf Pommes- statt Speisekartoffeln. Dies schlägt sich auch entsprechend auf die Flächenaufteilung nieder: Der Pommesanbau legt bereits seit einigen Jahren kräftig zu, während der Anbau von Speisekartoffeln tendenziell zurückgeht. Man bräuchte im Grunde einen Aufschlag um 5-6 EUR100kg, um die Kosten einigermaßen aufzufangen", so Stelzer.


Blick auf den Firmensitz des Kartoffelgroßhandels im mittelbayerischen Königsmoos.

Hoher Stellenwert der Kartoffelexporte
Unter anderem durch die geographische Lage spiele der Export bereits seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle für die bayerische Kartoffelwirtschaft. Der Export in Richtung Italien sei dieses Jahr etwas verhalten, während in Osteuropa eine stetige, hohe Nachfrage beobachtet wird. "Es werden jedoch vor allem die großfallenden Knollen gefragt, während wir in diesem Jahr anteilig mehr kleinfallende Ware haben." Sowohl für den Inlandsmarkt als auch für den Export sieht der Kartoffelgroßhändler die Zukunft eher kritisch. "Aufgrund der Bürokratie und der allgemeinen Rahmenbedingungen geben viele Kartoffelhöfe bereits den Betrieb auf. Man darf aber nicht vergessen, dass gerade die mittelständischen Betriebe in der Regel die beste Qualität erzeugen", warnt Stelzer abschließend.

Weitere Informationen:
Matthias Stelzer
Siegfried Stelzer e.K.
Ehekirchener Str. 23
86669 Königsmoos
Tel. 08433/226
[email protected]