Der weltweite Avocadomarkt unterliegt dynamischen Veränderungen, die durch Produktionssteigerungen, eine veränderte Verbrauchernachfrage und logistische Herausforderungen beeinflusst werden. Peru, Israel und Marokko dominieren derzeit das Angebot, während die Großhandelspreise für Standardgrößen (14-16-18) zwischen 20 und 23 EUR pro Kiste liegen. In Europa halten sich Angebot und Nachfrage weiterhin die Waage, aber wirtschaftliche Faktoren wie die Inflation und die politische Instabilität in Frankreich haben die Nachfrage geschwächt. Unterdessen verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Anbietern weiter, zumal Spanien unter zunehmenden Druck aus Marokko gerät und Kenia mit Exportschwierigkeiten zu kämpfen hat. Der Super Bowl am 10. Februar, der den Avocadokonsum in den USA stark ankurbelt, könnte die Exportmengen nach Europa vorübergehend verringern, was die Verfügbarkeit auf den europäischen Märkten beeinträchtigen könnte.
Nordamerika erwartet ein starkes Angebot aus Mexiko und Kalifornien, wobei die Ernte in Kalifornien im Jahr 2025 mit 170 Millionen Kilo die größte seit 2020 sein soll. Auf dem europäischen Markt ist weiterhin eine Verschiebung der Angebotsdynamik zu beobachten, wobei Italien als wachsender Verbraucher auftritt und Spanien seine Hass-Avocado-Produktion erhöht, während die Produktion von Greenskin-Sorten abnimmt. Südafrika rechnet trotz eines "schlechten" Lagerjahres mit einem konstanten Exportvolumen von 21 Millionen 4-kg-Kartons, was durch die Erweiterung neuer Obstgärten ausgeglichen wird. Die Produktion Marokkos ist von 60.000 auf 90.000 Tonnen deutlich gestiegen, obwohl einige Erzeuger aufgrund von Preisrückgängen zu Beginn der Saison die Ernte verschoben haben.
Trotz des wachsenden internationalen Wettbewerbs bleibt der Avocadoabsatz in Deutschland stabil, während Kolumbien aufgrund des europäischen Überangebots 50 Prozent seines Exports in die USA verlagert hat. Der Klimawandel, insbesondere El Niño, und logistische Störungen wie die Schließung des Suezkanals sind weitere Faktoren, die den weltweiten Avocadohandel unter Druck setzen. Während sich die internationalen Märkte auf diese Entwicklungen einstellen, diversifizieren die Exporteure ihre Strategien, wie beispielsweise die Expansion Perus nach Asien, während die europäischen Erzeuger mit dem zunehmenden Wettbewerb durch Nicht-EU-Lieferanten zurechtkommen müssen.
Deutschland: Knapp Versorgungslage ab März erwartet
Momentan beobachtet man eine normale Versorgungslage aus den dominierenden Herkunftsländern Kolumbien, Israel, Spanien und Marokko. Zuletzt gab es jedoch mehrfach Schiffsverspätungen, was vor allem bei den Baby-Avocados (Kaliber 26-32) für Netzverpackungen Ware gefehlt habe. Im Zuge dessen haben sich die Preise innerhalb kürzester Zeit mitunter verdoppelt. Bei den gängigen Kalibern für die lose Vermarktung seien die Verfügbarkeiten ausreichend, bei normalen Preisen. Die Verkäufe und Werbefrequenz im deutschen LEH werden währenddessen als positiv bewertet.
Im März neigt sich die Versorgung aus Israel, Marokko und Kolumbien allmählich dem Ende zu, während Peru bis dahin erst mit kleineren Mengen auf den Markt kommt. "Es ist also davon auszugehen, dass Ware in diesem Zeitraum eher knapp und teuer sein wird. Positiv ist jedoch, dass nach Angaben führender Reedereien der Suezkanal Richtung März wieder frei sein soll. Dies würde die Verschiffungen aus Ostafrika, sprich Kenia und Tansania, erheblich entspannen, was wiederum den kürzeren Transitzeiten (21-22 statt 35-36 Tage) zu verdanken ist."
Trotz der zunehmenden internationalen Konkurrenz aus Absatzmärkten wie Indien, Asien und den USA sei die Verbrauchernachfrage nach Avocados sowie die Mengenabnahme in Deutschland ungebrochen, beobachtet ein namhafter Importeur. Dennoch werden die Folgen des Klimawandels, allen voran Wetterphänomene wie 'El Niño', aber eben auch logistische Herausforderungen wie die Sperrung des Suezkanals auch in den kommenden Jahren Druck auf den globalen Avocadomarkt ausüben, erwartet man.
Italien: Avocadomarkt steht vor Herausforderungen inmitten einer sich verändernden Angebotsdynamik
Der Avocadomarkt in Norditalien durchläuft derzeit eine schwierige Phase, insbesondere für Greenskin-Sorten. Obwohl Israel über ein gutes Angebot verfügt, hat sich in diesem Jahr ein einzigartiger Trend herauskristallisiert: Trotz geopolitischer Spannungen verkauft Israel eine beträchtliche Menge an Avocados nach Russland. Dies ist angesichts der angespannten Beziehungen Russlands zu Israels Verbündeten unerwartet. Möglicherweise sind jedoch wirtschaftliche Faktoren für diese Entscheidung ausschlaggebend, da Russland aufgrund der internationalen Sanktionen höhere Preise bietet, was den Handel für Israel profitabler macht.
In Europa ist das Angebot an Avocados begrenzt, was zu relativ hohen Preisen führt. Die israelische Sorte Pinkerton ist fast nicht mehr erhältlich, während die Einkaufspreise für marokkanische Avocados stabil bleiben. Spanien, das ursprünglich hohe Preise festgesetzt hatte, senkt diese nun aufgrund des verstärkten Wettbewerbs. Inzwischen hat Peru mit den Export der ersten Lieferungen von Greenskin-Avocados begonnen.
Die Nachfrage nach Avocados in Europa ist nach wie vor gering, im Januar war der Verbrauch minimal. "Die Avocado ist keine exotische Frucht mehr, sie ist so alltäglich geworden wie eine Banane - ein Grundnahrungsmittel, das immer bekannter und begehrter wird", sagt ein anderer Großhändler aus Norditalien. Er stellt fest, dass die meisten Avocados, die derzeit verkauft werden, aus Marokko kommen, gefolgt von Spanien und Portugal.
Die beliebteste Sorte ist nach wie vor die Hass-Avocado, deren Preise derzeit leicht auf etwa 18 EUR pro 4 kg-Kiste fallen. Wie bei den meisten Früchten bestimmt die Größe den Preis.
Spanien: Positive Aussichten für die Avocado-Saison trotz der Konkurrenz aus Marokko
Die Anpassungsfähigkeit von Avocados an verschiedene Klimazonen hat ihre Ausbreitung in verschiedenen Regionen Spaniens ermöglicht, was zu einer Stabilisierung der Mengen für die Saison 2024/25 geführt hat. Allerdings wird die Produktion in der Axarquía weiterhin von der Trockenheit beeinträchtigt.
In Huelva wird die Ernte im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um etwa 30 Prozent steigen, "vielleicht sogar noch mehr", so ein Marktteilnehmer. "Wir sind jedoch noch weit davon entfernt, 100 Prozent der erwarteten Produktion auf den bepflanzten Hektar zu erreichen. Aufgrund der Trockenheit musste die Wasserverfügbarkeit optimiert werden, indem die Anbaufläche reduziert wurde, um eine ausreichende Bewässerung ausgewählter Haine zu gewährleisten, was gute Erträge und Größen ermöglichte."
Huelva hat sich schnell zur drittgrößten Avocado-Anbauprovinz in Andalusien entwickelt und seine Anbaufläche in nur zwei Jahren verdoppelt - von 700 Hektar in der Saison 2021/22 auf 1.400 Hektar in der Saison 2023/24. Auch in der Comunidad Valenciana nimmt der Avocadoanbau rasch zu. Laut der spanischen Erhebung über Anbauflächen und -erträge (Esyrce) zeigen die jüngsten Daten aus dem Jahr 2023, dass in der Region 3.700 Hektar Avocadoplantagen existieren - ein Anstieg von fast 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
"Die valencianische Saison entwickelt sich auch in Bezug auf die Preise gut", sagt ein lokaler Marktteilnehmer. "Im Jahr 2024 waren die Preise im Allgemeinen gut, und die Erwartungen für dieses Jahr bleiben positiv. Wie immer hängt alles davon ab, wie der Markt die Preise festlegt. Bislang sind die Preise für Hass-Avocados etwas niedriger als im Vorjahr, aber wir sind zuversichtlich, dass unsere Sorte Lamb Hass im Vorteil ist. Ihr Vermarktungsfenster von März bis Mitte April liegt zwischen dem Ende der heimischen Hass-Saison und dem Beginn der peruanischen Exporte."
"In diesem Jahr wird die Lamb Hass-Saison voraussichtlich früher beginnen, etwa Ende Februar, sodass es weniger Überschneidungen mit den ersten peruanischen Lieferungen gibt."
Zu Beginn der Saison weisen Branchenquellen auf die zunehmende Konkurrenz aus Marokko hin, die in diesem Jahr noch ausgeprägter ist. "Im vergangenen Jahr schränkte die Trockenheit die Produktion ein, wodurch dies nicht so sehr ins Gewicht fiel. Doch in diesem Jahr exportiert Marokko große Mengen direkt nach Großbritannien und Europa - unseren wichtigsten Märkten - und bietet eine hohe Anlieferungskapazität und äußerst wettbewerbsfähige Preise."
Die spanischen Erzeuger sehen jedoch klare Vorteile. "Unser Produktionsfenster ist länger als das von Marokko, und von Februar bis April sind wir praktisch der Hauptlieferant für den europäischen Markt. Während Marokko ganze Lkw-Ladungen nach Europa verschicken muss, können wir dank unserer Spezialisierung und Logistik jeden Teil des Kontinents mit kleineren, flexibleren Sendungen erreichen."
Spanien ist einer der größten Avocadokonsumenten in Europa. Die spanische Produktion von Greenskin-Avocados ist jedoch rückläufig, während die Produktion von Hass-Avocados aufgrund der Anpflanzung neuer Obstplantagen zunimmt.
Frankreich: Avocadopreise fallen, da die französische Nachfrage bei steigendem Angebot aus Marokko, Israel und Spanien nachlässt
Die Avocadopreise sind aufgrund der gestiegenen Produktion in Marokko, Israel und Spanien niedriger als zur gleichen Zeit des vorigen Jahres. Gleichzeitig hat der europäische Markt Schwierigkeiten, größere Mengen aufzunehmen, insbesondere aus Lateinamerika zu Beginn der Saison.
In Frankreich haben die Inflation und die politische Instabilität zu einer schwächeren Nachfrage beigetragen, was es dem Markt erschwert, höhere Preise durchzusetzen. Die Kaufkraft der Verbraucher wurde beeinträchtigt, was trotz eines stetigen Angebotswachstums zu einem Rückgang der Verkäufe führte.
Außerdem ist der Libanon vor kurzem in den Avocado-Markt eingetreten, obwohl seine Produktion noch relativ gering ist. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Mengen aus dem Libanon in den kommenden Jahren steigen werden, sodass der Markt um eine weitere Bezugsquelle bereichert wird.
Marokko: Starke Avocadoproduktion drückt die Preise, aber der Markt zeigt Anzeichen einer Erholung
Die marokkanische Avocado-Saison begann im Oktober 2024 und wird voraussichtlich bis Ende März oder Anfang April andauern. Die Erzeuger profitierten von günstigen Witterungsbedingungen: Es gab kaum heiße, trockene Winde und keine Stürme - zwei wichtige Klimafaktoren, die die vergangene Saison beeinträchtigten.
Die Erweiterung der Avocadoanbauflächen und die Reifung der Bäume haben zu einem erheblichen Produktionsanstieg geführt, der von 60 000 Tonnen in der vergangenen Saison auf schätzungsweise 90.000 Tonnen in dieser Saison gestiegen ist, wenn man von den vorsichtigsten Prognosen ausgeht.
Dieser starke Produktionsanstieg, der sich auf 10.000 Hektar verteilt, führte in Verbindung mit der Konkurrenz lateinamerikanischer Anbieter zu einem Preisverfall von 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Beginn der vorherigen Saison. Ein Exporteur bemerkte: "Wir sind aus einer Position der Schwäche in die Saison gestartet. Mehrere Parteien gingen von übermäßig hohen Mengen aus, was dem Markt die Möglichkeit gab, Druck auf die Preise auszuüben. Es ist klar, dass die Käufer entschlossen sind, den Preis für marokkanische Avocados zu senken." Infolgedessen haben viele Erzeuger beschlossen, die Ernte zu verschieben. Bis Mitte Dezember wurden nur 30.000 Tonnen exportiert, danach war der Markt aufgrund der Feiertage zum Jahresende ruhig. Mitte Januar war gerade einmal die Hälfte der Ernte eingefahren. "Viele Erzeuger, vor allem diejenigen mit großen Betrieben, die es sich leisten können zu warten, haben ihre Früchte noch nicht geerntet", sagte ein Vertreter der Erzeuger. "Diese Strategie hat sich als wirksam erwiesen, denn die Preise steigen jetzt an."
Marokko ist nach wie vor ein dominierender Anbieter auf dem Markt und stellt mit seinem reichhaltigen Angebot an großformatigen Avocados weiterhin eine gute Alternative dar. Spanien sieht sich auf dem europäischen Markt einer zunehmenden Konkurrenz aus Marokko gegenüber.
Nordamerika: Starkes Avocado-Angebot aus Mexiko und Kalifornien erwartet
Das Angebot an Avocados hat sich im Januar verbessert, mit Spitzengrößen von 60, 48 und 70. Die Früchte kommen aus Mexiko und Kalifornien, obwohl das Gesamtangebot etwas geringer ist als im vergangenen Jahr. Die mexikanischen Avocados haben jedoch eine hohe Trockenmasse, die eine gute Qualität gewährleistet.
Neben Mexiko und Kalifornien, wo für 2025 mit 170 Millionen Kilo die größte Ernte seit 2020 erwartet wird, liefert auch Kolumbien Avocados, vor allem an die Ostküste.
In Mexiko gab es im Sommer starke Niederschläge, und die günstigen Wachstumsbedingungen im Herbst und Winter haben zu einer kleineren Ernte geführt, wobei 60er und kleinere Früchte den Großteil ausmachen. Die Nachfrage ist nach wie vor groß, wie es von Januar bis März typisch ist, vor allem im Vorfeld des Super Bowl, der den Avocadokonsum in die Höhe treibt.
Die Erzeuger haben in den zurückliegenden Wochen große Mengen geerntet und damit ein gutes Angebot für den Aktionszeitraum im Februar sichergestellt.
Israel: Starkes Angebot in der israelischen Avocado-Saison, größere Pinkerton-Kaliber werden bald erwartet
Die israelische Saison der Greenskin-Avocado begann mit einem großen Angebot an der Sorte Ettinger, hauptsächlich in kleineren Größen. Es folgten Pinkerton-Avocados, ebenfalls überwiegend in kleineren Größen. In den kommenden Wochen wird der Anteil der kleinen Pinkerton-Avocados voraussichtlich abnehmen, während mehr große Früchte verfügbar werden.
Ab KW 8 und 9 werden die Pinkerton-Mengen (die in KW 10-11 ankommen) allmählich abnehmen. Die israelische Hass-Saison wird bis April andauern, wobei die Verteilung der verfügbaren Größen wie üblich bleibt. Nach einigen trockenen Wochen wird bald mit Regen gerechnet, was die Qualität der Hass-Avocados verbessern dürfte.
Südafrika: Optimismus wächst mit Beginn der südafrikanischen Avocadoernte 2025
Im Jahr 2024 erreichte der Gesamtexport 21 Millionen 4 kg-Kartons, darunter etwa 1,5 Millionen Kartons aus Simbabwe und Mosambik, die über Südafrika verschifft wurden. Erste Prognosen deuten darauf hin, dass die Exportmengen in diesem Jahr ähnlich hoch sein werden. Obwohl das Jahr 2025 ein "schwaches" Jahr im Avocado-Anbauzyklus ist, wird der übliche Produktionsrückgang von 15 bis 20 Prozent durch neu angelegte Obstplantagen ausgeglichen.
Der Avocadoanbau expandiert weiter, jährlich werden etwa 800 Hektar neu bepflanzt. Bei einer Anbaufläche von über 20.000 Hektar wird erwartet, dass sich das Mengenwachstum zumindest in den nächsten fünf Jahren fortsetzt, bevor ein Maximum erreicht wird. Auf dem heimischen Markt bieten sich Chancen, vor allem zu Beginn und am Ende der Saison, wie die jüngsten Sorgen über die geringe Verfügbarkeit von Avocados zeigen. Außerdem haben sich mit dem Zugang zu China, Indien und Japan neue Exportmöglichkeiten eröffnet.
Die ersten Lieferungen südafrikanischer Avocados nach Europa treffen in der Regel in KW 11 oder 12 ein, bevor der Zustrom peruanischer Avocados die Marktdynamik verschiebt. Während dieses frühen Zeitfensters sind die Preise aufgrund der begrenzten Konkurrenz, vor allem durch israelische und spanische Avocados aus der Nachsaison, hoch. Sobald Peru jedoch beginnt, große Mengen zu exportieren, ändern sich die Marktbedingungen erheblich.
"Wir wollen bis zur KW 18 mit Hass-Avocados auf dem europäischen Markt vertreten sein. Wir haben ein Zehn-Wochen-Fenster, in dem wir so hart wie möglich arbeiten", sagt ein Exporteur, der in KW 8 mit dem Versand beginnt. "Wir haben immer einen Anteil von 10 bis 15 Prozent an peruanischen Avocados."
Kolumbien: Avocado-Wachstum steht vor logistischen Hürden und europäischem Überangebot
Die kolumbianische Avocadoindustrie hat in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erlebt, aber logistische Herausforderungen verlangsamen ihre Expansion. Die Überlastung der Häfen und ein Mangel an Kühlcontainern haben zu Verzögerungen bei der Verschiffung geführt, was sich auf die Frische und Qualität der Avocados bei ihrer Ankunft auswirkt.
Auf dem europäischen Markt, der traditionell der wichtigste Bestimmungsort für kolumbianische Avocados ist, gab es in der letzten Saison ein Überangebot, was zu einem Preisverfall führte. Als Reaktion darauf haben die Exporteure ihre Lieferungen diversifiziert, sodass jetzt bis zu 50 Prozent der Produktion in die Vereinigten Staaten gehen. Gleichzeitig konzentrieren sich die Erzeuger auf die Verbesserung von Produktivität und Qualität, um auf einem zunehmend anspruchsvollen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Kolumbien rechnet mit einem Exportwachstum von 20 bis 25 Prozent im Jahr 2025.
Der globale Avocadomarkt steht unter dem Druck steigender Exportmengen von neuen Anbietern wie Marokko und Kenia, die den Wettbewerb auf den europäischen und asiatischen Märkten verschärft haben. Dieser Angebotsanstieg hat die Preise nach unten gedrückt und die Erwartungen an die Qualitäts- und Zertifizierungsstandards erhöht.
Als Reaktion darauf legen die lateinamerikanischen Erzeuger den Schwerpunkt auf nachhaltige Praktiken und Zertifizierungen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit den Früchten gewährleisten und der wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach Produkten mit geringeren Umweltauswirkungen entsprechen. Lebensmittelsicherheit und der Umgang mit chemischen Rückständen sind ebenfalls zu Schlüsselfaktoren für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt geworden.
Peru: Verspätete Reifung, steigende Preise und Expansion in Asien
Die peruanische Avocado-Saison 2024 war durch Verzögerungen bei der Fruchtreife aufgrund einer unzureichenden Anreicherung der Trockenmasse gekennzeichnet, was sowohl die Ernte als auch den Export erschwerte. Außerdem hat die starke Konkurrenz durch europäische Avocados, insbesondere aus Spanien, das Angebot auf dem Markt hochgehalten. Die Witterungsbedingungen haben sich auch auf die Erträge und die Qualität der Früchte ausgewirkt, was die Verfügbarkeit in den kommenden Monaten beeinflussen könnte.
Trotz dieser Herausforderungen könnte die peruanische Avocadoproduktion im Jahr 2024 die 558.000 Tonnen aus dem Jahr 2023 übertreffen, wie aus Branchenkreisen zu hören ist. Allerdings hat sich die Ernte um zwei bis drei Wochen verzögert, was die Marktdynamik im weiteren Verlauf beeinflussen könnte. Schätzungen zufolge könnte das Exportvolumen in diesem Jahr 600.000 Tonnen übersteigen, was die Position Perus als einer der weltweit führenden Avocadoexporteure weiter festigen würde.
Da sich der Wettbewerb in Europa verschärft, baut Peru seine Präsenz auf den asiatischen Märkten aus, wo die Nachfrage stetig wächst. Diese Strategie umfasst Handelsabkommen und verstärkte Investitionen in Werbemaßnahmen, um Asien als wichtiges Ziel für peruanische Avocados zu etablieren. Gleichzeitig haben die steigenden Produktionskosten zu höheren Avocadopreisen geführt, was die Wettbewerbsfähigkeit Perus auf einigen Märkten beeinträchtigen könnte.
Nächste Woche wird es keinen Weltmarkt geben, da unser Team an der Fruit Logistica teilnehmen wird. Nächstes Thema: Zwiebeln