Parallel zum nahenden Frühlings neigt sich nun auch die Hauptsaison des Schweizer Chicorées dem Ende entgegen. "Im Gegensatz zur Saison 23/24 in der die Wurzelerträge sehr gering waren und wir praktisch allen Aktionen absagen mussten, hat es im vergangenen Herbst durchschnittliche Erträge gegeben. Trotz der überwiegend kleineren Wurzelgrößen und entsprechend geringerer Sprossengewichte konnten wir bislang mit normalen Mengen arbeiten. Nachteilhaft war nur, dass wir im Biobereich bereits im November auf neuerntige Wurzeln zurückgreifen mussten, da die Altbestände aufgebraucht waren, wo wir aber im Nachhinein einige Wochen hätten warten sollen", resümiert Fabian Etter, Geschäftsführer der Gamper Gemüsekulturen AG.
Die Firma Gamper gilt als führender Chicorée-Produzent und -Vermarkter des Landes und bedient den schweizweiten LEH sowohl mit konventionellen als auch Bio-Produkten. Etter: "Es gab rege Werbeaktionen mit unserem konventionellen Chicorée, was vor allem im Januar zu guten Absätzen geführt hat. Im Februar ist der Absatz aufgrund der schweizweiten Skiferien traditionell etwas geringer. Trotz des frühlinghaften Wetters der vergangenen Wochen ist der Absatz auch im März besonders gut angelaufen." Letzte Aktionen im Handel gab es bereits in der KW 9, führt der Produktspezialist weiter aus. Die Richtpreise bewegen sich derweil auf Vorjahresniveau.
© Gamper & Co. Gemüsekulturen
Auf Vermarktungsebene sieht das Management des spezialisierten Unternehmens keine nennenswerten Auswirkungen der anhalten Inflation. Anders sei dies jedoch in der Treiberei, bestätigt Etter. "Die Energiepreise haben sich im vergangenen Jahr zwar etwas stabilisiert, sind jedoch immer noch drei- bis viermal so hoch wie vor der Energiekrise. Dies schlägt natürlich unter dem Strich erheblich zu Buche."
Auch in der Schweiz habe sich der Chicorée vor allem als Winterartikel etabliert. Während der Sommersaison wird etwa die Hälfte der Wintermengen abgesetzt.
Förderung der regionalen Chicorée-Produktion
Der Chicorée gelte in der Schweiz nach wie vor als Nischenprodukt, vor allem der Bio-Konsum legt jedoch stetig zu. Um diesem steigenden Bedarf auch in Zukunft entsprechend gerecht zu werden, wird die Gamper AG gemeinsam mit den Partnern des Förderprojektes PRE Terrafood ein neues Bio-Chicorée-Wurzelkühllager sowie eine Treiberei bauen. Die neuen Lagerkapazitäten sollen bereits im Herbst in Betrieb genommen werden, so Etter. "Unser Hauptanliegen ist es, neue Produzenten für den Wurzelanbau zu begeistern. Noch entfällt rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes auf Bio, diesen Anteil wollen wir in den kommenden sechs Jahren steigern. Generell findet der Chicorée in der Schweiz gute Anbaubedingungen vor. Was uns aber im konventionellen Anbau Sorge bereitet, ist die Bewilligung von Herbizid. Für dieses Jahr haben wir eine Sonderbewilligung bekommen, wie es aber in Zukunft weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen."
Roter Chicorée als Ganzjahresartikel
Nebst dem regulären, weißen Chicorée widmet sich die Gamper AG ebenfalls der Produktion und Vermarktung des roten Pendants. "Wir befassen uns ausschließlich mit konventionellem rotem Chicorée und können diesen Artikel mittlerweile das ganze Jahr über anbieten. Den roten Chicorée gibt es vorwiegend in 300g-Flowpacks, während der weiße Chicorée nach wie vor hauptsächlich in Packung in 500g-Einheiten vorzufinden ist", heißt es abschließend.
Bilder: Gamper & Co. Gemüsekulturen
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