Die von Trump angekündigte Importsteuer von 25 Prozent auf mexikanische Produkte hat die Industrie in Mexiko wie eine Bombe getroffen. So auch den Niederländer Jorick Voorzee, der seit Jahren im mexikanischen Handel mit Pekannüssen tätig ist. "Es ist eine Katastrophe und wird zu großer Instabilität auf dem Markt führen."
"Wir produzieren 50 Prozent in Mexiko und die andere Hälfte in den Vereinigten Staaten. Normalerweise ist Nordamerika mit seinen Pekannüssen so gut wie autark, aber da sie auch ihre Exportkunden haben, müssen sie auch importieren. Aber wenn ein lokaler amerikanischer Erzeuger 10 USD/kg bekommt, werde ich keine 12,50 USD bekommen", sagt Jorick.
"Früher hatte man nur die Vereinigten Staaten als Exportmarkt, doch ich habe zahlreiche Handelsmessen besucht und jetzt versenden wir unsere Pekannüsse auch nach Europa, in den Nahen Osten und nach Asien. Amerika war allerdings bei weitem der größte Markt, und ein Kontinent wie Europa nimmt höchstens 10 Prozent von dem ab, was Amerika macht. Unser Vorteil ist, dass wir schon vor Jahren damit begonnen haben, den Export auszuweiten. Jetzt müssen wir uns noch stärker auf andere Märkte konzentrieren."
"Aber das alles nützt niemandem etwas und es ist ein abgekartetes Spiel. Pekannüsse kann man noch eine ganze Weile lagern, aber bei einem Produkt wie Avocados, von dem Mexiko weitgehend abhängig ist, sind die Auswirkungen noch größer. Die USA schneiden sich damit wirklich ins eigene Fleisch. Die Mexikaner müssen jetzt 25 Prozent Zoll zahlen, während dies für ein Land wie Brasilien nicht gilt. Das schafft sehr einseitige Beziehungen."
"Das Gleiche wird man bei Fleisch sehen. Mexiko ist der Hauptlieferant für alle Kälber, die in die USA exportiert werden, aber mit den Gegenzöllen, die unwiderruflich folgen werden, wird man nun das als Futtermittel verwendete Getreide mit 25 Prozent besteuern. Es wird also erst die Kuh aufgezogen und dann geht sie zurück in die USA. Das ist alles so verdreht. Und es bringt alles andere als Frieden in einen freien Handelsmarkt."
"Inzwischen ist der Wechselkurs seit Freitag von 1,03 auf 1,08 USD gestiegen. Wer ist dann bitte hier der Gewinner? Und wenn Amerika niest, bekommt Mexiko eine Erkältung. Mexiko verliert plötzlich seinen größten Markt. Der Pekannussmarkt war eigentlich ein sehr stabiler Markt, aber jetzt wurde er durch all die Unruhen auf den Kopf gestellt. Es ist natürlich auch möglich, dass die Zölle schnell wieder abgeschafft werden, aber dann hat man vielleicht bereits 25 Prozent für ein paar Container bezahlt."
"Wir haben diese Situation natürlich kommen sehen, deshalb habe ich in den vergangenen Wochen nicht allzu viel Ware von den mexikanischen Erzeugern gekauft. Aber sie müssen ihre Produkte irgendwo verkaufen. Und man kann warten, bis die Zölle wieder abgeschafft werden, aber wer weiß, wann das sein wird. Niemand weiß, was Trump morgen auf seinem Twitter-Feed posten wird, aber darauf kann man sein Geschäft nicht aufbauen!"
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Jorick Voorzee
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