In Nordamerika sind die Preise für Ingwer aus Costa Rica und Peru aufgrund der stetigen Nachfrage und des begrenzten Angebots etwas höher als im Vorjahr, während chinesischer Ingwer mit möglichen Zollproblemen konfrontiert ist. Brasilianischer Ingwer wird voraussichtlich im Mai wieder verfügbar sein und die regionale Versorgung verbessern.
In Deutschland wird aufgrund von Lieferverzögerungen und Qualitätsproblemen mit einem Rückgang der Nachfrage gerechnet, während das peruanische Angebot schwindet und 80 Prozent seines Marktanteils verloren hat. In Italien ist chinesischer Ingwer nach dem Ende der brasilianischen Saison Marktführer, wobei hohe Preise und neue Lieferungen aus Brasilien und Thailand erwartet werden.
In den Niederlanden bleiben die Preise trotz früher Qualitätsprobleme mit chinesischem Ingwer relativ hoch. In Frankreich dominiert weiterhin Ingwer aus Brasilien und China, wobei eine verbesserte Qualität und stabile Preise für einen ausgewogenen Markt sorgen.
In China steht der Export nach Europa aufgrund der Konkurrenz aus Brasilien und Peru unter Preisdruck, während die Liefermengen aufgrund der saisonalen Nachfrage sinken. In Südafrika sind die Ingwerpreise während der Versorgungsengpässe in die Höhe geschossen, sinken aber jetzt mit der Ankunft der lokalen Ernte, obwohl die Preise in den Supermärkten weiterhin hoch sind.
In Brasilien ist die Produktion gestiegen und hat die Position auf dem US-Markt gestärkt. Die frühe Baby-Ingwer-Ernte dürfte zu einer Entspannung der globalen Preise beitragen. In Peru soll die Produktion bis 2025 um bis zu 70 Prozent steigen, obwohl Qualitätsrisiken und die zunehmende Konkurrenz aus Brasilien und China die Preisgestaltung beeinflussen könnten.
In Costa Rica sind die Ingwerpreise aufgrund globaler Lieferengpässe gestiegen, obwohl weiterhin Bedenken hinsichtlich der Produktionsvolatilität und der Auswirkungen des Wetters auf die langfristige Versorgungsstabilität bestehen.
Deutschland: Ingwermarkt sieht sinkende Nachfrage und Herausforderungen beim Angebot
In den kommenden Wochen wird auf dem Ingwermarkt mit einem Nachfragerückgang gerechnet. "Die Verkaufszahlen bleiben vorerst relativ stabil, da Ingwer in der Regel kurz nach dem Karneval stark nachgefragt wird. Wenn das warme und sonnige Wetter jedoch anhält, wird die Nachfrage nach Ingwer erfahrungsgemäß spürbar sinken", so ein Importeur.
Auch bei der Beschaffung gab es Herausforderungen. "Im ersten Quartal dieses Jahres traten mehrere Qualitätsprobleme auf, hauptsächlich aufgrund der vorzeitigen Verschiffung der neuen chinesischen Ernte. Außerdem haben Verzögerungen in den Seehäfen zu einer Transitzeit von insgesamt etwa 60 Tagen geführt. Infolgedessen erweisen sich die aktuellen Bedingungen für alle Marktteilnehmer als schwierig."
Unterdessen geht das Angebot aus Peru allmählich zur Neige. "Die Produktqualität war durchweg schwächer, und auch die Nachfrage ist deutlich zurückgegangen. Insgesamt hat Peru in diesem Jahr etwa 80 Prozent seines Marktanteils in Europa verloren, was hauptsächlich auf kleinere Kaliber zurückzuführen ist."
Italien: Chinesischer Ingwer führt das europäische Angebot an, da die brasilianische Saison endet
"Der Markt ist relativ gut, da die brasilianische Saison vergangenen Monat endete", sagt ein Großhändler aus Norditalien. "China ist derzeit der einzige aktive Lieferant, und wir haben auch mit dem Import begonnen. Die Einkaufspreise liegen zwischen 1.800 und 2.000 USD (1.650-1.850 EUR) pro Tonne, je nach Lieferant und erforderlicher Analyse. Die Waren kommen über Häfen wie Rotterdam, Genua oder Barcelona nach Europa. Die Einkaufspreise liegen zwischen 2,40 USD/kg (2,21 EUR) und 2,80 USD/kg (2,58 EUR)."
Zu anderen Herkunftsländern erklärt der Großhändler: "Brasilien steht kurz davor, jungen Ingwer per Luftfracht zu versenden, der für seine Frische, aber auch für seine kurze Haltbarkeit bekannt ist, wodurch er schnell verdirbt. Dieses optisch ansprechende Produkt ist im Herkunftsland teuer – etwa 18 bis 20 USD FOB (16,50 bis 18,50 EUR) für eine 13,5-kg-Kiste. Die Ware wird voraussichtlich Ende dieser Woche (am 11.03.2025, d. Red.) eintreffen. Auch Thailand wird voraussichtlich Ende des Monats mit den Lieferungen beginnen, wobei die ersten Lieferungen bald erwartet werden. Auch hier bleiben die Kosten hoch und liegen je nach Lieferant zwischen 30 und 35 USD (27 bis 32 EUR)."
Ein anderer Großhändler in Norditalien stellt fest, dass der Preis für Ingwer im Großhandel derzeit bei etwa 3,00 EUR/kg liegt. "Der Preis kann steigen, wenn eine besondere Verarbeitung erforderlich ist oder wenn kleinere Mengen gekauft werden. Das Hauptursprungsland ist in dieser Zeit China, aber auch brasilianischer Ingwer, der vor ein paar Monaten geerntet wurde, ist noch erhältlich."
Niederlande: Relativ hohe Ingwerpreise
"Die Ingwersaison begann aufgrund von Qualitätsproblemen bei der frühen neuen chinesischen Ingwerernte schlecht. Glücklicherweise sind die jüngsten Anlieferungen von akzeptabler Qualität. Die Nachfrage ist in Ordnung, aber die Preise bleiben relativ hoch", sagt ein niederländischer Importeur.
Frankreich: Stabiler Ingwermarkt mit verbesserter Qualität
Ingwer aus Brasilien und China dominiert weiterhin den französischen Markt, wobei die verfügbaren Mengen ausreichen, um die ganzjährige Nachfrage zu decken. In den vergangenen Wochen hat sich die Produktqualität deutlich verbessert. Die Verkäufe schreiten stetig voran, und die Preise bleiben stabil. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Preise für beide Herkünfte nahezu identisch und unterscheiden sich nur um wenige Centbeträge. Insgesamt bleibt der Markt relativ ausgeglichen.
China: Ingwerexport nach Europa steht im Wettbewerb mit Brasilien und Peru
Derzeit ist der Großteil des chinesischen Ingwerexports für den europäischen Markt bestimmt. Der derzeitige Preis für Exporte nach Europa liegt bei ca. 1.800 USD/Tonne (1.650 EUR) und entspricht damit weitgehend dem Preis des Vorjahreszeitraums.
Von Dezember vergangenen Jahres bis März dieses Jahres erlebte der Markt einen bemerkenswerten Preisrückgang. Im Dezember ging die brasilianische und peruanische Ingwersaison zu Ende, was zu einer Angebotsverknappung auf dem Markt führte. Als daraufhin immer mehr chinesischer Ingwer auf den Markt kam, begannen die Preise zu sinken.
Auch die Versandkosten gingen zurück und fielen von etwa 5.600 USD (5.150 EUR) pro 40-Fuß-Container Ende Dezember auf etwa 3.000 USD (2.670 EUR). Aufgrund der Nebensaison auf dem europäischen Markt ging das Versandvolumen von chinesischem Ingwer im März jedoch deutlich zurück.
Auf den internationalen Märkten sind brasilianischer und peruanischer Ingwer weiterhin die Hauptkonkurrenten des chinesischen Ingwers. Ihre kürzeren Transportzeiten nach Europa haben weniger Auswirkungen auf die Produktqualität bei der Ankunft, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Südafrika: Ingwerpreise steigen aufgrund von Versorgungsengpässen stark an
Im Februar, während einer Periode starker Unterversorgung mit Ingwer, trafen einige Container mit importiertem Ingwer - angeblich aus China und Thailand - ein und erzielten auf den nationalen Märkten für Frischwaren außergewöhnlich hohe Preise, obwohl sie von 'minderwertiger' Qualität waren, wie ein Händler vor Ort berichtete. In Kapstadt wurde Ingwer aus dieser Lieferung für bis zu 200R/kg (10,06 EUR) verkauft, während die Preise in Pretoria zwischen 160R (8,04 EUR) und 180R (9,05 EUR) pro Kilogramm lagen und in Durban zwischen 120R (6,03 EUR) und 150R (7,54 EUR) pro Kilogramm. Der Händler fügte hinzu, dass für diese Sendungen extrem hohe Preise verlangt wurden.
In der Zwischenzeit sind weitere importierte Ingwersorten eingetroffen, zusammen mit dem ersten lokal angebauten Ingwer von der Küste KwaZulu-Natals und aus dem Mpumalanga Lowveld. Die Preise auf den Großmärkten haben sich in etwa halbiert, obwohl sich dieser Rückgang noch nicht in den Preisen der Supermärkte widerspiegelt. Während der Zeit der Knappheit haben die südafrikanischen Einzelhändler die Preiserhöhungen schnell an die Verbraucher weitergegeben und verlangen immer noch zwischen 200R und 300R (etwa 10 bis 15 EUR) pro Kilogramm. Es wird davon ausgegangen, dass diese Preise auf den während der Versorgungslücke erworbenen Beständen beruhen.
Es wird erwartet, dass die Preise für Ingwer in Zukunft sinken werden, da das inländische Angebot steigt. Allerdings haben die steigenden Produktionskosten in den vergangenen Jahren mehrere kleinere Ingwerproduzenten gezwungen, ihre Tätigkeit einzustellen.
Nordamerika: Stärkere Preise für Ingwer aus Costa Rica und Peru
Da die konventionelle Ingwerlieferung aus Brasilien Mitte Januar endet, stammt die derzeitige Verfügbarkeit aus Costa Rica, das fast das ganze Jahr über liefert. Die Liefermengen aus Costa Rica sind normal, die Qualität hat sich jedoch aufgrund der Wetterbedingungen im Vergleich zu vor vier bis sechs Wochen leicht verschlechtert.
Bio-Ingwer wird auch aus Peru geliefert. Darüber hinaus exportiert China in diesem Jahr eine große Menge Ingwer, dessen Ernte im Dezember begann. Der Großteil der chinesischen Lieferungen ist jedoch für Märkte wie Kalifornien, New York und Kanada bestimmt. Es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der etwaigen Auswirkungen von Zöllen auf chinesischen Ingwer, der auf den US-Markt gelangt.
Die Nachfrage nach Ingwer bleibt stabil, auch wenn die Handelsströme tendenziell langsamer werden, wenn mehrere Regionen gleichzeitig liefern. Diese Situation trägt dazu bei, dass die Preise für Ingwer aus Costa Rica und Peru im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind.
In Zukunft werden Costa Rica und Peru ihre Lieferungen fortsetzen, ebenso wie andere südamerikanische Länder. Brasilianischer Ingwer wird voraussichtlich im Mai wieder verfügbar sein, wobei früher, jüngerer Ingwer zunächst per Luftfracht verschifft wird, bis die Ernte ihre volle Reife erreicht hat.
Brasilien: Stärkere Position auf dem US-amerikanischen Ingwermarkt bei steigender Produktion
Brasilien hat seine Position auf dem US-Ingwermarkt gefestigt, unterstützt durch eine effiziente Logistik und einen mechanisierten Anbau, der es dem Land ermöglicht, effektiv mit Peru zu konkurrieren. Trotz Herausforderungen wie Verzögerungen in den Häfen und extremen Wetterereignissen ist die brasilianische Produktion weiter gewachsen, und das Land strebt an, bis 2025 einen hohen Marktanteil zu halten.
Derzeit hat Brasilien seine Baby-Ingwer-Ernte vorverlegt, und die Gesamtproduktion ist gestiegen, was die globalen Ingwerpreise unter Druck setzen könnte. Der brasilianische FOB-Preis liegt zwischen 22 und 25 USD (20 bis 23 EUR) pro Kiste und entspricht damit den Preisvorstellungen aus Peru. Der Hauptvorteil Brasiliens liegt in der kürzeren Transitzeit in die USA, die eine frischere Produktlieferung und niedrigere Lager- und Umpackkosten ermöglicht.
Peru: Qualitätsrisiken bei Ingwer inmitten des erwarteten Produktionsanstiegs im Jahr 2025
Die Saison 2024 war geprägt von Rohstoffknappheit und erhöhten Preisen aufgrund geringerer Anpflanzungen und Krankheitsausbrüchen, darunter Rastonia. Diese Faktoren führten zu einem Rückgang der wöchentlichen Lieferungen nach Europa, wo die Kosten für die Neuverpackung und Zertifizierung erheblich gestiegen sind.
Es wird erwartet, dass die Produktion im Jahr 2025 um 40 bis 70 Prozent steigen wird, obwohl dieses Wachstum aufgrund des Auftretens von Erwinia und anderen Krankheitserregern mit erheblichen Qualitätsrisiken verbunden ist.
Der europäische Marktanteil ist zurückgegangen, und der wöchentliche Export beschränkt sich auf zehn Container oder weniger, während die Vereinigten Staaten derzeit über 30 Container pro Woche erhalten. Der derzeitige FOB-Preis für peruanischen Ingwer liegt bei 40 USD (36,80 EUR) pro 30-Pfund-Kiste, dürfte aber bei steigenden Liefermengen auf 22 bis 25 USD (20 bis 23 EUR) sinken. Es wird erwartet, dass die wachsende Konkurrenz aus Brasilien und China weiteren Druck auf die Preise ausüben wird.
Costa Rica: Höhere Ingwerpreise bei begrenztem Angebot und Volatilität
Die Preise für Ingwer aus Costa Rica sind aufgrund einer Verknappung der Produkte auf dem internationalen Markt gestiegen. Costa Rica positioniert sich als Nischenanbieter, der sich auf Qualität konzentriert, obwohl sein Exportvolumen im Vergleich zu Peru und Brasilien geringer ist. Derzeit hat das begrenzte Angebot die Preise nach oben getrieben. Die Volatilität der Produktion und die Witterungsbedingungen sorgen jedoch weiterhin für Unsicherheit hinsichtlich der langfristigen Stabilität des Landes als Lieferant.
Thema der nächsten Woche: Paprika