Die nasse Witterung in großen Teilen Südeuropas stellt Fruchtimporteure mitunter vor große Herausforderungen. "Auf Beschaffungsebene blicken wir auf eine sehr schwierige Bio- Zitruskampagne zurück. In Spanien war es im Sommer zu trocken, danach zu nass. Nach den Überschwemmungen in Murcia sehen wir uns mit erneut steigenden Preisen konfrontiert. Man konnte zwar auf Italien ausweichen, allerdings hat sich die Witterung auch hier auf die Qualität und Haltbarkeit der Ware ausgewirkt", berichtet Beat Baier (rechts), Abteilungsleiter bei der foodextra gmbh mit Sitz am Engrosmarkt Zürich.
Das spezialisierte Bio-Unternehmen wurde 2020 gegründet und entstand im Zuge der Übernahme des Traditionsunternehmens Alex Chatelain durch die Jehle-Gruppe (FreshPlaza.de berichtete). Zum Angebotsspektrum des Bio-Spezialisten zählt nicht nur frisches Obst und Gemüse, sondern auch TK-Ware. Baier: "In beiden Segmenten ist ein gewisses Wachstum zu sehen. Besonders auf den regionalen Wochenmärkten wird großer Wert auf Qualität gelegt. Wir stellen fest, dass insbesondere jüngere Marktfahrer bestrebt sind, neben konventionellen Erzeugnissen auch eine breite Bio-Palette anzubieten." Die Synergie zwischen der foodextra gmbh und der Mutterfirma Jehle Engros liegt vor allem darin, dass man sowohl den Bio- als auch den konventionellen Bedarf aus einer Hand beziehen kann.
Bio-Castelfranco italienischen Ursprungs sei im Dezember bis Februar relativ teuer gewesen, was sich entsprechend auf die Nachfrage ausgewirkt habe. Gleiches galt für Blumenkohl und Brokkoli.
Derweil verzeichnet auch der Bio-Anbau in der Schweiz einen leichten Zuwachs. "Wir beobachten großes Interesse am Bio-Anbau auf Erzeugerseite. Man generiert durchaus mit Bio-Produkten höhere Erzeugerpreise, was aber im Verhältnis zum Mehraufwand betrachtet werden soll. Im Treibhausanbau etwa ist dieser äußerst gering, weshalb ich in diesem Segment das größte Wachstumspotenzial sehe", führt Baier weiter aus.
Bio-Papaya und -Zitronen
Bio-Schnittware im Aufstieg
Neben Steigenware aus biologischer Erzeugung widmet sich die foodextra gmbh ebenfalls der Beschaffung und Vermarktung geschnittener Obst- und Gemüseerzeugnisse. Die gesamte Produktvielfalt wird von festen Partnern bzw. Herstellern im 150-km-Radius bezogen. "Der Bedarf an Schnittware steigt, allen voran in der Außer-Haus-Verpflegung. In Zürich und Umgebung müssen Schulkantinen und dergleichen eine gewisse Quote um bis zu einem Fünftel des gesamten Verbrauchs erfüllen, was die Nachfrage entsprechend in die Höhe treibt. Ausgenommen der Flugware wird nahezu die gesamte Bio-Vielfalt auch als Schnittware genommen. Die meistverzehrten Exoten wie Mangos und Ananas gibt es jedoch heute auch als Schiffsware, die der Flugware qualitativ in nichts nachstehen", heißt es abschließend.
Bio-Gemüse
Bilder: foodextra gmbh
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Beat Baier
foodextra gmbh
Engrosmarkt Zürich
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Web: www.foodextra.ch