Die südafrikanische Zitrusindustrie befindet sich zwar in einer Phase der Unsicherheit, doch ihre langfristigen Wachstumsaussichten sind weiterhin gut, wenn die wichtigsten Herausforderungen angegangen werden, insbesondere in Bezug auf den Marktzugang und die Logistik. Dies war eine zentrale Botschaft auf dem 5. Branchentreffen für Zitrusfrüchte, das vom 11. bis 13. März vom Verband der Zitrusfrüchteerzeuger im südlichen Afrika (CGA) in Gqeberha veranstaltet wurde und an dem Interessenvertreter aus der gesamten Branche teilnahmen.
In seiner Grundsatzrede lobte Landwirtschaftsminister John Steenhuisen die Zitrusindustrie als nationale Erfolgsgeschichte und hob ihre bedeutende Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen in ländlichen Gemeinden hervor. Er äußerte jedoch seine Besorgnis über die mögliche Abschaffung des African Growth and Opportunity Act (AGOA), der es einfacher macht, in die USA zu exportieren. Er warnte, dass die Abschaffung des Gesetzes Tausende von Arbeitsplätzen gefährden und die Wertschöpfungskette der Zitrusfrüchte stören könnte. Steenhuisen forderte die Interessengruppen auf, der Verlängerung von AGOA Priorität einzuräumen oder alternativ günstige Handelszölle und -abkommen zu sichern. Er betonte auch, wie wichtig es sei, in neue Märkte zu expandieren, insbesondere in Asien, im Nahen Osten und in Indien.
Der neue CEO von CGA, Dr. Boitshoko Ntshabele, betonte die Expansionsfähigkeit der Branche und wies darauf hin, dass ein besserer Marktzugang bis 2032 zur Schaffung von 100.000 neuen Arbeitsplätzen beitragen könnte. Er erklärte, dass die Produktion von derzeit 95 Millionen 15-kg-Kartons auf 260 Millionen Kartons steigen könnte, was ein größeres Potenzial für den Export schaffen würde.
Michelle Phillips, CEO der Transnet Group, ging auf logistische Herausforderungen ein und erläuterte die Fortschritte des Unternehmens bei der Verbesserung der Schienen- und Hafeninfrastruktur. Sie kündigte an, dass das Schienennetz nun für private Betreiber geöffnet sei, was ein wettbewerbsfähigeres System fördere. Sie fügte hinzu, dass in den Jahren 2024/2025 Ausrüstungsinvestitionen in Höhe von 3,4 Milliarden Rand in acht Terminals getätigt worden seien und für 2025/2026 weitere 4 Milliarden Rand für fünf Terminals geplant seien.
Der Logistikexperte Thomas Eskesen bekräftigte diese Dringlichkeit und erklärte, dass eine Studie des Bureau for Food and Agricultural Policy (BFAP), in der die jährlichen Verluste durch Ineffizienzen in den Häfen auf 5,27 Milliarden Rand geschätzt werden, die tatsächlichen Kosten für den Zitrussektor wahrscheinlich unterbewertet.
Eric Imbert, leitender Forscher am französischen Agrarforschungszentrum CIRAD, merkte an, dass die südafrikanische Zitrusindustrie gut aufgestellt ist, um die aktuellen Herausforderungen im globalen Handel zu meistern. Als Wettbewerbsvorteile nannte er den diversifizierten Markt des Landes, die starke Branchenorganisation, die innovativen Forschungskapazitäten und die große Sortenvielfalt.
Auch technologische Innovationen waren ein Thema auf dem Gipfel. Anya Jaworksi, Business Intelligence Manager bei SAFRESCO, zeigte, wie künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann, um die Zitrusversorgung Europas zu verfolgen und durch prädiktive Modellierung saisonale Nachfrage- und Angebotsungleichgewichte auszugleichen.
Der scheidende CGA-CEO Justin Chadwick, der 25 Jahre lang im Amt war, reflektierte über die Bedeutung der Zusammenarbeit in unsicheren Zeiten. Dr. Ntshabele schloss sich dieser Meinung an und betonte, dass eine Abstimmung über die gesamte Lieferkette hinweg – von den Obstplantagen bis zu den Häfen und Vorstandsetagen – unerlässlich ist, um den anhaltenden Erfolg der Branche zu sichern. Abschließend äußerte er sich optimistisch für die Zitrussaison 2025 und betonte die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens, um das volle Potenzial des Sektors auszuschöpfen.
Weitere Informationen:
Loftus Marais
Citrus Growers' Association of Southern Africa
Tel: +27 072 833 0717
loftus@resolvecommunications.co.za
www.cga.co.za