In der Nacht von Montag auf Dienstag richtete der Sturm Laurence an der Küste von Huelva verheerende Schäden an. Zusätzlich zu den starken Regenfällen zogen zwei Tornados über die Provinz hinweg. Der erste traf die Gemeinden Lepe und Cartaya, während der zweite in Lucena del Puerto, Moguer und Teilen von Palos de la Frontera Verwüstungen anrichtete. Insgesamt wurden 300 bis 400 Hektar Gewächshäuser für Beerenobst zerstört.
"Überall, wo die Tornados vorbeigezogen sind, haben sie die Tunnel völlig zerstört. Die Plastiktunnel sind weggeweht, Metallstrukturen sind verbogen und Gewächshäuser stürzten auf die Pflanzen", berichtet Freshuelva.
Die Auswirkungen sind erheblich, sowohl auf die Infrastruktur als auch auf die Pflanzen selbst. "Alle betroffenen Gewächshäuser müssen schnell wieder aufgebaut und mit neuem Plastik versehen werden. Für Donnerstag werden erneut starke Regenfälle erwartet", so Freshuelva.
Außerdem sind die Erdbeerfelder in dem betroffenen Gebiet mit Wasser geflutet. Die eingestürzten Strukturen haben Brombeer-, Himbeer- und Heidelbeersträucher und -pflanzen zerstört. Viele dieser Kulturen kamen gerade erst in die volle Produktion.
Ich habe Berichte über zwei mögliche Tornados erhalten. Einer ist über das Gebiet von Palos und der andere über Moguer hereingebrochen.
- MeteoHuelva.es (@Meteohuelva) March 17, 2025
Aus Palos gibt es Bilder vom Tornado und von den Schäden an den Erdbeergewächshäusern.
Es ist sehr selten, dass man Videos von einem Tornado bei Nacht sieht. Beeindruckend... pic.twitter.com/zpiX4mdPTM
Es ist auffällig, dass Huelva in den vergangenen Monaten bereits vier Tornados über sich ergehen lassen musste. Der letzte traf Anfang Februar auch Moguer. "So viele Tornados und Wirbelstürme in kurzer Zeit sind wirklich ungewöhnlich. Genau wie die Wasserstände der Flüsse Tinto und Odiel. Voriges Jahr hatten wir noch mit Bewässerungsbeschränkungen von bis zu 50 Prozent für Erdbeeren zu kämpfen, und jetzt laufen die Stauseen über und es gibt Hochwasserwarnungen", sagt Domínguez Guillén.
Er weist auch auf ein strukturelles Problem hin: "Wir warten hier seit 25 Jahren auf den Bau des Alcolea-Stausees. Dieser hätte diese Überschwemmungen begrenzen und das überschüssige Wasser zurückhalten können. In einer Provinz, die regelmäßig unter Wasserknappheit leidet, ist es schmerzhaft zu sehen, wie all das kostbare Wasser jetzt ungenutzt ins Meer verschwindet."
Der Stausee würde nicht nur dem Gartenbau, sondern auch der Trinkwasserversorgung und der Industrie zugutekommen. "Die Niederschläge werden immer extremer, und eine gute Speicherkapazität würde dazu beitragen, Schäden zu begrenzen und Wasser für trockenere Perioden zurückzuhalten."
Schwere Wochen für den Erdbeeranbau
Für die Erdbeerproduzenten in Huelva kommt der Schaden zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Der Sektor muss sich in den kommenden Tagen auf noch mehr Regen einstellen.
"Die Aussichten für den Rest der Woche sind schlecht. Der Regen wird anhalten, was mehr Krankheiten und Probleme bei der Ernte bedeutet. Wir müssen bei der Auswahl besonders streng sein, um sicherzustellen, dass nur gute Erdbeeren zum Verbraucher gelangen. Das treibt die Kosten in die Höhe. Außerdem muss ein Teil der eigentlich für den Export bestimmten Ernte nun an die Industrie gehen, was für die Erzeuger einen finanziellen Rückschlag bedeutet", erklärt ein Branchenvertreter.
Der März ist ein entscheidender Monat für den Erdbeermarkt in Huelva. "Das ist der Moment, in dem unsere Erdbeeren sich einen Platz auf dem Markt erobern müssen. Aber wir verlieren wertvolle Zeit. Wir können nur hoffen, dass diese Regenschauer die letzten sind und wir im Frühling ruhigeres Wetter haben werden. Dann können wir die Verkäufe unter besseren Bedingungen abschließen, sodass die Erzeuger noch eine gute Saison haben können."
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