Die Lage auf dem belgischen Kartoffelmarkt hat sich wieder stabilisiert, so Jurgen Duthoo von Warnez. "Ende Februar/Anfang März gab es eine Preiskorrektur, die aber eher mit der Industrie als mit den Speisekartoffeln zusammenhing. Angesichts der stark fallenden Belgapom-Preise ist die erste Schlussfolgerung jedoch, dass zu viele Kartoffeln auf dem Markt sind und der Preis weiter fällt. In Richtung Industrie/Verarbeitung gibt es noch einige Turbulenzen, aber der Markt scheint sich im Allgemeinen erholt zu haben, vor allem wegen der Probleme in Südeuropa", sagte uns der Händler des Unternehmens in Tielt.
"Bei den Speisekartoffeln für den Export hat sich der Preis wieder stabilisiert", so Jurgen weiter. "Der Export bewegt sich weiterhin in alle Richtungen. Die Mengen nach Ost- und Südeuropa nehmen zu, aber das hängt auch mit der Situation in Spanien und Portugal zusammen. Man hat uns hier eine Niederschlagskarte gezeigt, von der wir zuvor von spanischen Kollegen gehört hatten, und aus der hervorging, dass es in den vergangenen zwei Monaten in Spanien und Portugal 50 Regentage gegeben hat. Im Vergleich dazu waren es in Belgien nur drei bis vier Tage."
© Guido Cioni
Lücke in der spanischen Saison
Der Händler argumentiert, dass dies weitreichende Folgen für die spanische Ernte hat. "Im Februar sah alles noch sehr rosig aus. Auf der Messe in Berlin hieß es, dass sie Anfang April beginnen würden, da alles unter ausgezeichneten Bedingungen gepflanzt worden war. Jetzt sieht die Situation jedoch ganz anders aus. In Sevilla und Cartagena (Südspanien) gibt es viele Probleme, weil ganze Felder überschwemmt sind, und in Valladolid und Salamanca (Nordspanien) gab ein Kollege vorige Woche an, dass bereits 50 Prozent der Felder hätten bepflanzt werden sollen, aber es waren erst 5 Prozent. Alles hat sich stark verzögert."
"Die Schlussfolgerung ist, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Lücke in der spanischen Saison geben wird", so Jurgen weiter. "Südspanien wird rechtzeitig ernten, aber mit einigen Qualitätsproblemen, und Nordspanien wird später ernten, wobei ein großer Teil des Ertrags vom heimischen Markt absorbiert wird. Darüber hinaus gibt es auch viele Bedenken hinsichtlich der Herkunft aus Israel. Es gibt immer noch Einzelhändler, die angesichts der politischen Lage Kartoffeln aus Israel meiden und sich daher bald auch in Spanien umsehen werden. All diese Faktoren sorgen dafür, dass der Preis, der sich nun stabilisiert hat, gehalten werden kann. Daher sehe ich nicht, dass er in der nächsten Zeit wieder sinken wird, ganz im Gegenteil. Wir befinden uns jetzt in einer stabilen Situation mit steigender Nachfrage, sodass die Preise nur noch nachziehen können."
© Warnez
Ob die Turbulenzen dann vollständig hinter uns liegen werden? "Nun, die Preiskorrektur war schon da, aber sie war eher industrie- und verarbeitungsbedingt. Diese Turbulenzen gibt es immer noch. Wir sehen gegenüber den USA, die ein sehr großer Markt für europäische Pommes frites sind, dass eine Angst aufgrund der Einführung eventueller Handelszölle durch Trump besteht. Infolgedessen befürchtet die europäische Industrie, dort einen Markt zu verlieren. Außerdem gibt es mehr Produktion in Ländern wie Ägypten, das ein starkes Wachstum bei Tiefkühlkost verzeichnet, und China, das einen Teil des asiatischen Marktes beliefert, sodass Europa auch dort Anteile verliert. Wer weiß, vielleicht folgt eine Reaktion der EU?"
Weitere Informationen:
Jurgen Duthoo
Warnez Potatoes
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