Im vergangenen Jahr hat der Erzeuger Marcel Pijl aus den Niederlanden den Durchbruch geschafft. Nach vierzig Jahren wurden auf niederländischem Boden zum ersten Mal wieder Gewürzgurken in großem Stil angebaut. Der Stein kam ins Rollen, als Marcel die Sendung 'The Augurkenkoning' sah und erfuhr, dass die Gürkchen aus Deutschland kommen. Der Erzeuger beschloss, mit der Familie Kesbeke Kontakt aufzunehmen, um die Möglichkeit zu prüfen, Gewürzgurken für sie in den Niederlanden anzubauen.
© Marcel PijlOos Kesbeke mit dem Gurkenproduzenten Marcel Pijl
Mit Erfolg, denn nach ein paar Gesprächen beschließen sie, es zu versuchen. Und nach einer sehr schwierigen ersten Saison haben sie nun beschlossen, für 2025 zu expandieren. "Letztlich wäre es schön, wenn wir die Produktion in den Niederlanden weiter ausbauen könnten", sagt Camiel Kesbeke von Kesbeke Tafelzuren.
Die erste Saison sei allerdings nicht ganz reibungslos verlaufen, bestätigt Marcel. "Wir haben im Mai 2024 mit der Aussaat begonnen, aber schon bald hatten wir mit sehr schlechten Bedingungen zu kämpfen. Es regnete ununterbrochen, und wenn man dachte, der Regen hätte endlich aufgehört, fing es wieder an zu regnen", beschreibt der Erzeuger aus Hijken in Drenthe. "Alles, was gegen uns sein konnte, war gegen uns. Dennoch haben wir nicht aufgegeben, mit dem Ergebnis, dass wir am Ende eine angemessene Menge Gürkchen aus den Niederlanden ernten konnten, die trotz der schwierigen Bedingungen von sehr guter Qualität waren. Das hat gezeigt, dass der niederländische Anbau ein großes Potenzial hat, und so haben wir beschlossen, in der nächsten Saison weiterzumachen. Ohne Kampf, kein Sieg. Ich denke, wir können Gewürzgurken in den Niederlanden wieder auf die Tagesordnung setzen."
© Marcel Pijl
Niederländischer Anbau Gewürzgurken verschwunden
"Viele Menschen wissen nicht, dass die Niederlande früher eines der größten, vielleicht sogar das größte Land für Gewürzgurken in Europa waren", fügt Camiel hinzu. "Heute kommt der Großteil der Gurken aus Deutschland, von wo wir auch immer noch das meiste beziehen, aber die Niederländer haben die Gewürzgurken überhaupt erst nach Deutschland gebracht. Als Unternehmen beschäftigen wir uns natürlich sehr mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit, wobei auch die nachhaltige Produktion der Gurken für unser Sortiment ein wichtiger Bestandteil ist. Wie schön also, dass wir als Kesbeke zusammen mit Marcel sagen können, dass wir den Gewürzgurkenanbau zurück in die Niederlande gebracht haben."
"Das ist auch der Grund, warum wir wieder anfangen konnten. Hätten wir in Kesbeke nicht einen festen Partner gefunden, hätten wir das nie gewagt. Denn man kann Angebot haben, aber wenn man sie nicht los wird, nützt es einem nichts. Man braucht dieses bisschen Sicherheit, wenn man sich auf ein neues Abenteuer einlässt. Und das macht es für mehrere Leute interessant. Wir haben bereits Interesse von anderen Erzeugern, die auch damit anfangen wollen, aber im Moment bleibt es bei uns. Wir haben viel investiert und wollen es erst einmal selbst richtig unter Kontrolle haben."
© Marcel Pijl
Blick auf die nächste Saison
Mit Blick auf die neue Saison sind die Partner zuversichtlich. "Ich denke, wir mussten im vergangenen Jahr wirklich noch alles lernen", so Marcel weiter. "Es war auch nicht möglich, Informationen von anderen Erzeugern in den Niederlanden zu bekommen, weil das niemand gemacht hat. Dann muss man die Dinge selbst erleben. Wir haben zwar ein wenig in Deutschland zugeschaut, aber natürlich geben auch sie nicht ihr ganzes Wissen und ihre Erfahrung weiter, denn bald werden wir Niederländer es besser können und ein echter Konkurrent werden. Es war also eine Frage des Ausprobierens, aber ich denke, wir haben unsere Bewährungsprobe gut bestanden."
Camiel stimmt zu: "Die Qualität war einfach erstklassig, und auch wenn es aufgrund der Wetterbedingungen etwas schwierig war, die optimalen Mengen zu bekommen, haben wir doch einige Kilos abgesetzt. Für das nächste Jahr haben wir daher gemeinsam beschlossen, die Anbaufläche weiter zu vergrößern. Außerdem sind wir im Gespräch mit der Provinz Drenthe, um zu sehen, ob sie uns bei Bedarf helfen kann." Marcel: "Für die nächste Saison nutzen wir auch andere Flächen, z. B. höher gelegene Parzellen für bessere Bedingungen, und haben Schritte zur Automatisierung unternommen. Wir sind beispielsweise dabei, den Einsatz einer Erntemaschine weiter auszubauen. Das Pflücken ist einfach zu zeit-, kosten- und arbeitsaufwändig, deshalb möchten wir es effizienter gestalten. Wir sind jetzt in voller Vorbereitung auf die neue Saison, die Mitte/Anfang Juli beginnt."
© Marcel Pijl
Weitere Informationen:
Kesbeke
Adolf van Nassaustraat 2-8
1055 RP Amsterdam, Niederlande
verkoop@kesbeke.nl
www.kesbeke.nl