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Bioland-Erzeuger Jonas Engelhardt:

"Auch in Zukunft wollen wir eine gewisse Kulturvielfalt beibehalten"

Das zurückliegende, überwiegend nasse Anbaujahr hat vielen Landwirten, insbesondere auch im Bio-Gemüsebau, stark zugesetzt. "Für uns waren die vergangenen beiden Regenjahre herausfordernder als ein Dürrejahr wie 2018, da wir über ausreichende Bewässerungsmöglichkeiten verfügen. Dies ist auch zum Teil dem Boden geschuldet: Verglichen mit der Pfalz haben wir in unserer Region wesentlich schwerere Böden, sodass die Felder bei ausgiebigen Regenfällen nicht begehbar sind", schildert Jonas Engelhardt, Bioland-Erzeuger in Untermünkheim (Schwäbisch Hall).

© Hof Engelhardt Gemüsebau GbRInhaber Hartmut, Jonas und Hannes Engelhardt leiten die Geschicke des innovativen Bio-Betriebs. Sowohl der Anbau als auch die Aufbereitung des Gemüses wird zunehmend automatisiert. Es kommt bereits erfolgreich eine Hackmaschine zum Einsatz.

Zurzeit befasst sich Engelhardt vorwiegend mit der Vermarktung seines Lagergemüses, darunter Pastinaken, Sellerie, Karotten, Wurzelpetersilie und Lauch. "Die Preisgestaltung in der Kategorie Wurzelgemüse war dieses Jahr relativ schwierig, was eben der Tatsache geschuldet ist, dass viele Landwirte, die ihre Felder sonst nicht beregnen können, durch den anhaltenden Regen recht üppige Erträge hatten. Demnach war der Angebotsdruck, speziell bei Pastinaken und Sellerie, wesentlich höher als sonst. Wurzelpetersilie ist hingegen im Anbau empfindlicher, was sich in geringeren Angebotsmengen und einer insgesamt besseren Preisgestaltung widerspiegelte."

Aufgrund von Inflation geriet der Bio-Markt besonders im Jahr 2023 stark unter Druck, erinnert sich Engelhardt. "Man hat sich gescheut vor Bio, was sich vor allem auf die Nachfrage im Naturkostfachhandel, unserem wichtigsten Absatzmarkt niedergeschlagen hat. Demzufolge haben wir trotz geringer Erträge schwache Preise erzielt. Im vergangenen Jahr hat sich der Markt dann glücklicherweise wieder erholt." Auch die Lieferung von Abokisten sei bereits seit über drei Jahrzehnten ein beständiges und bewährtes Standbein. Die Aufbereitung und Kommissionierung der Kisten findet seit wenigen Wochen in einer nagelneuen Betriebshalle statt.

© Hof Engelhardt Gemüsebau GbR
Freilandgemüse in Bioland-Qualität: Der weiße Rettich (l) hätte wegen den Flecken nicht mehr als Steigenware vermarktet werden können, eigne sich aber bestens für die Bio-Ready-Cut-Produktion.

Kooperation in Sachen Bio-Ready-Cuts
Neben dem Naturkostfachhandel und den Abokisten liefert Engelhardt seit letztem Jahr ebenfalls Rohware für die Verarbeitung zu Bio-Ready-Cuts des regionalen Familienunternehmens Pentz in Essingen. "Wir sind besonders froh, mit der Firma Pentz einen Partner zu haben, der diesen Schritt nun gehen will. Wir befinden uns noch in der Erfindungsphase und haben im vergangenen Jahr zunächst weißen Rettich und schmelzigen Kohlrabi geliefert, Kulturen, die wir ohnehin erzeugt hätten. Es handelte sich dabei aber vorwiegend um Übergrößen sowie Ware, die den Vermarktungsnormen des Handels nicht entsprach. Dieses Jahr wollen wir die Kooperation erneut intensivieren, indem wir auch Blattsalate, etwa bunte Salate, Eis- und Kopfsalat sowie Endivien, auf Kilo- statt Stückbasis erzeugen werden."

Neben dem Freilandanbau nach Bioland-Richtlinien widmet sich Engelhardt ebenfalls der Erzeugung von Gewächshauskulturen. "Wir ernten seit gut zwei Wochen Mini- sowie Schlangengurken, ab der KW 14 gefolgt von ersten Tomaten. Diese Kulturen eignen sich grundsätzlich weniger für die Verarbeitung, da wir schwierig mit preisgünstiger Importware aus dem europäischen Ausland mithalten können. Ich schließe aber nicht kategorisch aus, dass wir im Sommer im Falle von Übermengen mal Ware für den Ready-Cut-Bereich liefern können."

© Hugo Huijbers | FreshPlaza.de

Umstellungsphase verzögert Betriebswachstum
Um der tendenziell steigenden Nachfrage nach Bioland-Gemüse auch in Zukunft gerecht werden zu können, wurden die Anbaukapazitäten des Familienunternehmens in den vergangenen Jahren signifikant aufgestockt. 2023 wurde die Gewächshausanlage erweitert, gefolgt von den Freilandflächen im vergangenen Jahr. Engelhardt: "Wir sind nahezu der einzige Bio-Betrieb in der Nachbarschaft. Dementsprechend ist es für uns leider nicht möglich, Flächen zu tauschen, sondern man muss immer eine Umstellungsphase von zwei Jahren berücksichtigen. Dies verzögert leider das Betriebswachstum und führt eben auch dazu, dass wir nicht in der Lage sind, flexibel auf Marktschwankungen zu reagieren."

Obwohl viele mittelständischen Bio-Landwirte den Betrieb aufgeben, sieht sich der Hof Engelhardt für die Zukunft gerüstet. "Wir haben unsere Anbau- und Vermarktungsstrukturen bereits professionalisiert. Wir erzeugen derzeit rund 40 Kulturen und wollen diese Vielfalt auch in Zukunft beibehalten. Das ist auch ein großer Vorteil in der Vermarktung, da wir in unserer Region kaum Mitbewerber haben und somit viele Erzeugnisse exklusiv anbieten können. Unser Anliegen ist es, dieses Potenzial in den kommenden Jahren weiter auszuschöpfen."

Weitere Informationen:
Jonas Engelhardt
Hof Engelhardt Gemüsebau GbR
Schönenberg 2
74547 Untermünkheim
Telefon: +49(0)7906-8195
E-Mail: gemuesebau@hof-engelhardt.de
www.hof-engelhardt.de