Die costa-ricanischen Ananasexporte durchlaufen derzeit eine Anpassungsphase aufgrund eines Mangels an Früchten und logistischer Herausforderungen. Darüber hinaus setzt die wachsende Konkurrenz durch die Saftindustrie die Verfügbarkeit frischer Ananas zusätzlich unter Druck, was auch zu Preiserhöhungen auf dem Inlandsmarkt beiträgt.
© Agricrumo
Laut Geschäftsführer Jordi Cruz exportiert Agricrumo, ein auf den Anbau und Export von M2-Ananas spezialisiertes Unternehmen, wöchentlich etwa 40 Container. 70 Prozent der Ware gehen nach Europa, ergänzt durch Lieferungen in die USA, nach Russland, Marokko und in die Türkei.
"Wir suchen nach neuen Märkten, in denen die Nachfrage nach großen Früchten höher ist, weil die kleineren Größen jetzt von der Saftindustrie aufgekauft werden, die besser bezahlt als der Frischmarkt. Wir konzentrieren uns dabei auf europäische Länder", sagt Cruz.
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"Wir hatten in Costa Rica drei bis vier Monate lang ungewöhnlich winterliches Wetter, was bedeutete, dass wir im November, Dezember und Januar überhaupt nicht pflanzen konnten", erklärt er. Das hat nicht nur die aktuelle Verfügbarkeit beeinträchtigt, sondern könnte auch zu einem weiteren Rückgang der Ananasernte in den kommenden Monaten führen.
Die Verknappung hat zusammen mit der Verlagerung von der Obst- zur Saftindustrie zu Preiserhöhungen geführt. "Die Preise sind im Vergleich zu Januar und Februar letzten Jahres um 10 bis 15 Prozent gestiegen", stellt er fest. Kleinere Ananas (Größen 8, 9 und 10), die traditionell für den Export bestimmt war, wird nun aufgrund der besseren Rentabilität an die Industrie verkauft. Letzten Endes gleichen die Exporte die hohen Logistikkosten nicht aus.
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Auch die Verbraucherpräferenzen verändern den Markt. "Märkte wie Russland fragten früher nach unreifen Ananas. Jetzt wollen sie nur noch reife Früchte, was von uns eine bessere Steuerung der Erntezeiten erfordert", fügt Cruz hinzu. Allerdings ist es aufgrund der Wetterbedingungen schwieriger geworden, den idealen Reifegrad zu erreichen. Zu viel Regen oder anhaltende Sonneneinstrahlung erschweren es der Frucht, ihre optimale Farbe zu entwickeln.
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Auch aus logistischer Sicht haben sich die Lieferungen nach Russland verändert. "Früher haben wir mit zwei Reedereien zusammengearbeitet, aber aufgrund der geopolitischen Lage in der Region ist nur noch eine aktiv", sagt Cruz. Das größte Problem ist jedoch finanzieller Natur. "Russische Kunden können keine Direktüberweisungen mehr vornehmen und müssen Alternativen finden, wie etwa Zahlungen über Dubai. Deshalb arbeiten wir jetzt nur noch mit Vorauszahlungen", erklärt er. Diese Situation verlangsamt nicht nur die Abläufe, sondern schränkt auch die Handelsmöglichkeiten auf einem Markt ein, auf dem traditionell eine Nachfrage nach costa-ricanischen Ananas besteht.
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Zum Schluss betont Cruz die Bedeutung des persönlichen Kontakts und der Genauigkeit in den Prozessen: "Als mittelständisches Unternehmen können wir unseren Kunden einen direkten und schnellen Service bieten. Außerdem erfüllen wir alle Zertifizierungen und Verfahren, um Qualität zu garantieren."
Weitere Informationen:
Jordy Cruz
Agricrumo
Tel: +506 8497 8417
jordycruz@agricrumo.com
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