Die französische Lebensmittelüberwachungsbehörde Anses warnt vor Vergiftungsfällen nach dem Verzehr des sogenannten "asperge des bois", oder Wildspargel. In Wirklichkeit handelt es sich dabei nicht um echten Spargel, sondern um die Pflanze Ornithogalum pyrenaicum, die dem klassischen Spargel zwar ähnelt, ansonsten aber wenig mit ihm gemein hat.
Laut Anses wurden in den vergangenen zehn Jahren 48 Vergiftungsfälle nach dem Verzehr dieser Pflanze registriert. Laboruntersuchungen zeigen, dass die Pflanze reich an Kalziumoxalatkristallen ist. Dabei handelt es sich um mikroskopisch kleine Kristalle, die beim Verzehr schwere Reizungen verursachen können. "Auffällig ist", so Anses, "dass manchmal eine Person nach dem Verzehr derselben Mahlzeit Symptome zeigt, während die andere keine Probleme hat. Das deutet auf eine individuelle Empfindlichkeit hin."
© Picture Partners | Dreamstime
Unten: Grüner Spargel, oben: Ornithogalum pyrenaicum
Die Pflanze hat einen Blütenstand, der auf den ersten Blick einem jungen Spargel ähnelt, was schnell zu Verwechslungen führen kann. Und diese Verwirrung nimmt allmählich problematische Formen an. "Seit die Medien über diese Vergiftungen berichtet haben, haben mehrere Erzeuger ihre Bedenken geäußert. In der Öffentlichkeit herrscht Verwirrung, da beide Pflanzen in einen Topf geworfen werden", sagt ein Erzeuger. "Ich selbst habe gehört, wie Leute sagten, dass sie vorsichtshalber überhaupt keinen Spargel mehr kaufen. Das ist natürlich besorgniserregend, denn echter Spargel ist völlig unbedenklich und hat damit nichts zu tun."
Die Verwirrung werde noch verstärkt, sagt er, durch die Tatsache, dass einige Medienartikel über die Wildpflanze mit Fotos von perfekt zubereitetem grünem Spargel illustriert sind.