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Treiberei A. & K. Engemann GbR startet in die neue Vermarktungssaison

"Weiteres Wachstumspotenzial für Bio-Chicorée vorhanden, auch im LEH"

Seit knapp zwei Wochen wird bei der führenden Bio-Treiberei Engemann GbR neuerntiger Bio-Chicorée ausgeliefert. "Die zu vermarktenden Mengen sind noch verhalten, sollen aber bald schlagartig zunehmen", schildert Fabian Borgwald, Verkäufer beim Unternehmen. "Durch die kältere Witterung hat man wieder Lust auf Chicorée und somit sehen wir eine recht gute Nachfrage. Preistechnisch ist die Lage gespalten: Wir liegen etwas unter den belgischen Notierungen, rechnen aber generell mit einem höheren Erlöspreis im Vergleich zum Vorjahr."

Es habe dieses Jahr eine recht üppige und qualitativ erfreuliche Wurzelernte gegeben, ein gutes Vorzeichen für die restliche Kampagne. Borgwald: "Wir sind mit der Ernte sehr zufrieden, Angebot und Nachfrage sind etwa im Gleichgewicht. Wir hatten im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Probleme mit der Trockenheit. Auch in der Treiberei sieht es so aus als werden wir dieses Jahr ertragsmäßig deutlich besser abschneiden. Zur Zeit rechnen wir also mit guten Erträgen und normalen Kalibern."

Die üppige Versorgungslage bringt aber neue Herausforderungen mit sich, bestätigt man. "Wir werden dieses Jahr zu wenig Lagerfläche haben, weswegen ein Teil unserer Erträge in Holland zwischengelagert werden muss."

Die klassische Hochsaison beim Chicorée konzentriert sich nach wie vor auf die Vorweihnachtszeit, betont man.

Langfristiges Vermarktungspotenzial vorhanden
Der Erzeuger- und Handelsbetrieb Engemann in Willebadessen-Eissen (NRW) pflegt eine lange Tradition in der biologischen Chicorée-Produktion. Im Laufe der Jahre wurden die Kapazitäten - entsprechend dem steigenden Bedarf im Handel - allmählich erweitert. "Chicorée erlebt jetzt auch bei der jüngeren Generation eine Renaissance. Aktuell sind wir nur noch im Naturkostfachhandel vertreten: Falls wir aber weitere Kapazitäten schaffen könnten, würden wir auch gerne in den LEH einsteigen, weil auch in diesem Absatzbereich offensichtlich Potenzial vorhanden ist."

Generell tendiert der Marktanteil von Bio-Chicorée nach wie vor nach oben. "Der Markt wächst zwar nicht mehr so brutal wie vor zehn Jahren, zumal sich auch die Kundenstrukturen im Groß- und Einzelhandel verändern. Trotz dieser Abflachung ist die langfristige Wachstumskurve immer noch da." Dementsprechend wird auch die Firma Engemann deren Kapazität weiter ausbauen. "Wir haben jetzt noch wenig Anbau- und Treibkapazität frei. In den kommenden Jahren werden wir auch unsere Lagerfläche erweitern, damit wir die Lagerung nicht mehr Outsourcen müssen."

Von der Aufzucht bis ins Regal
Großer Unterschied zwischen der konventionellen und biologischen Chicorée-Produktion sei die Sortenauswahl. Konventionelle Treibereien dürfen cms-Sorten verwenden, weswegen der letztendliche Ertrag auch deutlich höher ausfällt. "Außerdem werden sowohl im Bio-Wurzelanbau als auch in der Treiberei keinerlei Pflanzschutzmittel verwendet. Auch die Düngung über das Treibwasser ist im Bio-Anbau nicht erlaubt."

Im Schnitt bezahlt man am PoS etwa ein Drittel mehr für Bio-Ware. "Wir haben die Marktpreise in den letzten Jahren auch tendenziell erhöhen können. Das spricht dafür, dass der Konsument bereit ist diesen Mehrpreis für Bio-Ware zu bezahlen."

Der Bio-Chicorée wir immer noch überwiegend lose vermarktet. Dies wird sich aus Sicht der Firma Engemann auch nicht bald ändern. "Auch der LEH bietet den Bio-Chicorée bevorzugt lose an. Erstens weil sie mit verpackungsfreien Produkten werben können, zweitens weil man somit auch eine offensichtliche Trennung zwischen konventioneller und biologischer Ware im Regal schafft."

Weitere Informationen:
BiolandHof Engemann / A. und K. Engemann GbR
Fabian Borgwald
Zum Südholz 11
34439 Willebadessen
Telefon: 05644 98111-0
Telefax: 05644 98111-69
E-Mail: [email protected] 
www.engemann-bio.de