Bei den Bio-Süßkartoffeln steht man nun kurz vor dem Saisonwechsel. "Es werden immer noch qualitativ hochwertige Süßkartoffeln aus Portugal verladen, sodass wir die diesjährige Vermarktungssaison erst bis Monatsende beenden werden. Danach geht es nahtlos weiter mit Ware aus Israel, die wir voraussichtlich im Juni sowie Juli anbieten werden. Anschließend starten wir dann wieder mit neuerntiger Ware aus Spanien, sodass wir ganzjährig lieferfähig sind", berichtet Ralf Settels, Geschäftsführer der Jiahe Food Europe GmbH mit Sitz in Erkelenz.
Im Gegensatz zur erfreulichen Versorgungslage sei die Nachfrage im Bio-Bereich zurzeit eher verhalten. "Der Verbraucher ist aufgrund von Inflation und gestiegenen Kosten sehr preissensibel geworden. Das zeigt sich eben im Kaufverhalten, denn man ist sehr stark auf Sonderangebote fokussiert. Nichtsdestotrotz haben wir in letzter Zeit einige Aktionen mit Bio-Süßkartoffeln platzieren können die auch das gewünschte Ergebnis gebracht haben", schildert Settels. Im Preiswettbewerb sei die portugiesische Ware in der Regel leicht günstiger als Spanien und etwas teurer als Ägypten. Die ersten Chargen aus Israel dürften normalerweise preislich etwas höher angesetzt sein.
Die international agierende Jiahe Group bietet erst seit wenigen Jahren Öko-Süßkartoffeln aus Israel an. "Wir stehen nun vor der dritten Vermarktungssaison und das Gesamtvolumen ist bisher jedes Jahr stabil geblieben." Die israelische Ware wird vor allem benötigt um die Angebotslücke im Juni und Juli zu schließen, denn im Hochsommer seien nun noch wenige Herkünfte am europäischen Markt vertreten. Settels: "Die USA ist in diesem Zeitraum noch auf dem Markt, auch gibt es vereinzelt noch spanische Restbestände."
Die Süßkartoffeln der Sorte Beauregard werden mittels eines Laserverfahrens gekennzeichnet und überwiegend lose am POS angeboten. Das Gros wird an den LEH geliefert, der Rest geht an Großmärkte und Wiederverkäufer.
Wasserproblematik gefährdet Süßkartoffelanbau
Ähnlich wie bei vielen anderen Kulturen setzt die Witterung auch dem Anbau von Süßkartoffeln, die bis zu 70 Prozent aus Wasser bestehen, zum Teil extrem zu. "Vor allem in Südspanien wird es aufgrund von Hitze und Wetterextremen tendenziell schwieriger eine wasserintensive Kultur wie die Süßkartoffel zu erzeugen. Dementsprechend müssen wir auch mit weiteren Preissteigerungen rechnen." Ob die hohen Temperaturen auch in diesem Jahr zu Engpässen bei spanischen Süßkartoffeln führen werden, lasse sich derzeit schwierig abschätzen. Dies hänge ebenfalls mit anderen Faktoren, etwa Krankheitsdruck und Erntebedingungen, zusammen.
Ralf Settels (r) auf der Fruit Logistica 2023
Ingwer: Verschärfte EU-Kontrollen erschweren Bio-Import
Bereits seit vielen Jahren ist der Ingwer der Hauptartikel der Jiahe Food Europe GmbH. Der Import von Bio-Ingwer aus dem Hauptanbauland China sei jedoch im Laufe der Jahre erheblich schwieriger geworden, so Settels. "Uns steht auch in diesem Jahr eine spannende Saison bevor, da die Kontrollen vor allem bei Bio-Erzeugnissen chinesischer Herkunft erneut verschärft worden sind. Auch Peru fokussiert sich immer mehr auf den Export in die USA, weshalb das Exportvolumen für den EU-Markt tendenziell zurückgeht. Demzufolge sind wir als Jiahe Group bereits dabei neue Anbauländer, insbesondere in Afrika, zu erschließen, sodass wir auch in Zukunft weiterhin Bio-Ingwer anbieten können."
Bilder: Jiahe Food / Kibbutz Nirim
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