"Normalerweise ernten wir in Spanien die ersten Himbeeren schon Mitte September. Jetzt ist es schon fast einen Monat später", sagt Jan van Bergeijk. Der Niederländer ist bei der Plusberries-Gruppe in Huelva für den Himbeeranbau zuständig. Er hofft nur, dass der Regen bald kommt. "Jetzt wird es wirklich dringend, wir wollen Erdbeeren pflanzen, aber die Wasserknappheit macht sich jetzt wirklich bemerkbar", sagt er.
"Das spätsommerliche Wetter hält an. Niedrigere Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit kämen dem Anbau zugute. In Huelva wird der Wasserverbrauch ab diesem Jahr um 50 Prozent gekürzt. Dies wird unwiderruflich zu einer geringeren Produktion führen. Ich rechne damit, dass viele Erzeuger um den März herum, wenn Erdbeeren am billigsten sind, einen Teil ihrer Pflanzen räumen werden, sofern dann viel Wasser benötigt wird."
Jan van Bergeijk auf der Fruit Attraction
"Das Gleiche erwarte ich bei Himbeeren. Normalerweise werden sie im Januar zurückgeschnitten, aber ich gehe davon aus, dass die Erzeuger das in diesem Jahr weglassen werden, weil sie sonst im April und Mai nicht genug Wasser zur Verfügung haben, um alles zu versorgen. Bei Heidelbeeren hat man diese Möglichkeit nicht, also muss man sie stehen lassen", so Jan weiter.
"Alles in allem wird es ein spannender Winter für Südeuropa werden, denn Portugal hat die gleichen Probleme. Wenn es nicht regnet, wird es mit dem Beerenobst knapp werden. Auch in Marokko war es unheimlich heiß und es sind immer noch 35-40 Grad dort. Das bedeutet, dass alles nicht so reibungslos wächst, sodass Verzögerungen vorprogrammiert sind."
Jan ist seit über 30 Jahren im spanischen Anbau tätig und bezeichnet die aktuelle Situation als extrem. "In anderen Jahren war es auch trocken, aber dann hat man oft etwas niedrigere Temperaturen und gelegentlich einen Regenschauer. Das löst zwar nicht das ganze Wasserproblem, aber es sorgt für eine höhere Luftfeuchtigkeit und frischere Pflanzen."
"Dass weniger Früchte aus Huelva kommen werden, ist sicher. Der Weltmarkt für Blaubeeren ist bereits knapp, und auch hier in Spanien sieht man viele abgestorbene Äste in Parzellen. So oder so wird es keine Supersaison werden, was die Menge angeht. Der Wassermangel ist im Moment bei Weitem die größte Herausforderung hier. Wenn es den ganzen November über regnet, werden wir wieder über den Arbeitskräftemangel sprechen, aber bis dahin wird der größte Schaden für die Erträge angerichtet sein", so Jan abschließend.
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Jan van Bergeijk
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